BLUE ÖYSTER CULT - IHEART RADIO THEATER N.Y.C. 2012


Label:FRONTIERS
Jahr:2020
Running Time:63:27
Kategorie: Liverecording
 

Also, ich liebe ja Blue Öyster Cult und bin auch froh, dass es endlich mal wieder ein Label gibt, das sich für die Ami Rocker den Arsch aufreißt, aber so langsam ist es auch zu viel des Guten! „Curse Of The Hidden Mirror“ erschien 2001, das Live-Album „A Long Day´s Night” nur ein Jahr später. Danach herrschte Funkstille, auch wenn die Band in all den Jahren danach noch regelmäßig tourte. Und dann schlug das Jahr 2020. Ein neues Album wurde angekündigt, ist aber noch nicht da. Dafür wird eifrig in der jüngeren Vergangenheit der Band gewühlt. Wir haben Juni, und tatsächlich erschien in jedem Monat dieses Jahres ein Album von ihnen, jedoch auch nichts Neues. Ist das noch Liebe zum Detail für ungesättigte Sammler oder schon der totale Rip-Off? Ich weiß es nicht. Neben den Re-Releases ihrer letzten drei Studio-Werke „Cult Classic“ (1994), „Heaven Forbid“ (1998) und eben „Curse Of The Hidden Mirror“ (2001) – jetzt erstmals neben der CD auch alle auf Vinyl – gibt es auch drei Live-Mitschnitte, die in Zwei-Jahres-Abschnitten aufgenommen wurden: „40th Anniversary – Agents Of Fortune - Live“ (2016), „Hard Rock Live Cleveland“ (2014) und nun auch noch „iHeart Radio Theater N.Y.C.“ (2012), um das es hier geht und welches zum vierzigjährigen Bestehen der Band aufgenommen wurde. Das Ding gibt es als CD mit DVD, LP und Blu-Ray.

Was man Blue Öyster Cult lassen muss, ist, dass sie nicht wie die meisten Rock-Dinosaurier einfach nur Jahrzehnte lang dieselbe Setlist runterleiern, denn alle drei Live-Dokumente unterscheiden sich von den Songs her ganz drastisch voneinander. Ich selbst habe Blue Öyster Cult ebenfalls 2012 (in Bochum) gesehen, und auch dort war die Setlist anders als auf diesem Live-Album. Zumindest fehlen hier „The Red And The Black“ und das überlange „Then Came The Last Days Of May“. An sich gibt´s auch hier nicht viel zu kacken, was die Songauswahl betrifft: „R. U. Ready To Rock“, „The Golden Age Of Leather“, „Burnin´ For You“, „This Ain´t The Summer Of Love” (welches jedoch auf der DVD komischerweise fehlt!), das funkig gespielte, aber auf Platte damals doch recht poppige und durchaus verzichtbare „Shooting Shark“, das mächtige, arschtighte und vor Spielfreude sprühende „Cities On Flame With Rock And Roll“, „Career Of Evil“, „The Vigil“, „Black Blade“, das machtvolle „Godzilla“ und ihr unsterblicher Hit „(Don´t Fear) The Reaper“ lassen eigentlich keine Wünsche offen. Bild und Ton sind sauber. Die Club-Atmosphäre wird mit wenig Publikum perfekt eingefangen. Neben dem Gig gibt es auf der DVD noch ein zusätzliches, kurzes Interview. Ist nett, kann man haben, muss man aber nicht.

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller


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