ERDLING - YGGDRASIL


Label:OUT OF LINE
Jahr:2020
Running Time:38:50
Kategorie: Neuerscheinung
 

2020 neues Jahr - neue Veröffentlichungen. Das haben sich bestimmt auch die Jungs von Erdling gedacht. Die Welt verändert sich, so beginnt das Intro des ersten Titels „Hel“ und endet mit den Worten:“Der Baum des Lebens stirbt.“ „Yggdrasil“, so heißt auch der gleichnamige Longplayer und das vierte Album nach knapp zwei Jahren Schaffenspause. Der als Weltenbaum/Weltesche bekannte Baum, der in der nordischen Mythologie den Baum des Lebens und den gesamten Kosmos verkörpert. Wer sich die CD-Cover der Band anschaut, dem wird auffallen, das der Weltenbaum von Anfang an immer ein Teil des Konzeptes der Band war und ist. Mir liegen nur elf Titel des Albums vor, aber für Interessierte und Fans wird die Neuerscheinung als 2-CD Digipack, sowie als Ltd.Deluxe 3-CD Holzbox Edition veröffentlicht. Diese Holzbox enthält das aktuelle Album als Digipack und die zusätzliche Bonus-CD „2015-2020 - Die Demos“ mit unveröffentlichten Demoversionen. Auch die Weltenesche soll geehrt werden: Mit einem kleinen Sack Eschensamen können Erdling-Fans der Natur etwas zurückgeben und eine kleine Hoffnung gegen die Zerstörung der Erde setzen.

Ein magischer, erfrischender Baum bedeckt den Geruch der industrialisierten Welt, mit einer Brise aus dem Wald (Greta wird es Erdling danken). Ein Recycling-Stift sowie ein handnummeriertes Echtheitszertifikat vervollständigen ein Boxset, das mehr als nur eine Verpackung ist - es ist Ausdruck eines Albums, das den Hörer zu einem aktiven Teil einer besseren Welt machen soll, laut Aussage des Pressetextes. Ok, dann höre ich mir mal die Umsetzung der nordischen Mythologie, aus der heidnischen Sicht von Erdling an. Das neue Album ist deutlich fetter, härter und düsterer im Vergleich zu dem Vorgängeralbum „Dämon“, das überrascht mich. Erdling versuchen sich von ihren ehemaligen Bands abzugrenzen und schlagen ihren eigenen Weg ein. Modern Metal, Gothic Elemente, melancholischen Dark Rock und Ballade überraschen den Hörer. Mit den Gastmusikern Robert Martin Dahn (Equilibrium, Minas Morgul) und Chris Pohl (Blutengel), die Erdling bei den Titeln „Im Namen der Krähe“ und „Wölfe der Nacht“ unterstützen, wird „Yggdrasil“ aufgewertet. Meine Anspieltipps sind „Am Heiligen Hain“ und das in die Beine gehende „Blut Und Erde“.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Simone Berger


zurück zur Übersicht