Fragmentum aus Belgien gibt es erst seit 2015. Nach der EP „Diverge“ aus dem Jahr 2017 folgt nun das erste reguläre Album dieser Melodic Death Metal-Band, welches im schönen Digipack erscheint. Ich bin ja ein großer Freund von dieser Stilrichtung, wie sie Mitte der Neunziger in Schweden gespielt wurde. Leider versteht man unter dieser Bezeichnung ja heute eher groovigen, modernen Metal. Das ist auch hier der Fall. Während hier das eine oder andere schleppende Riff mit Doublebass mal an Amon Amarth oder eine Gitarrenmelodie mal an Amorphis erinnert, sind Fragmentum aber eher im modernen Groove Metal zu Hause. Dies äußert sich vor allem in den melodisch gesungenen Refrains, die sofort den Druck wieder rausnehmen. Was hier echt merkwürdig ist, sind die elektronischen Effekte, die immer wieder eingestreut werden. Auch die gelegentlich auftretenden Keyboards wirken wie unpassende Fremdkörper. Sie nerven schon irgendwie. Im Großen und Ganzen geht das Album zwar schon in Ordnung, jedoch bringen die Belgier manchmal Dinge mit ein, die nicht so recht zum Rest der Musik passen wollen. Einige Ideen sind vielleicht ganz gut, aber sie passen halt nicht alle dort hin, wo sie letztendlich gelandet sind. Manchmal ist weniger eben mehr. Dennoch halten die Songs alle ein gewisses Niveau, und die Qualität bleibt gleich. Auch die saubere Produktion steht der Musik ganz gut zu Gesicht. Aber dennoch gibt es hier noch viel Luft nach oben.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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