Die Wolfsburger Doom-/Death Metal-Band Cryptic Brood tummelt sich schon seit 2013 im deutschen Underground und ist allgemein beliebt. Dennoch ist dies erst ihr zweites reguläres Album. Ich hätte schwören können, dass es schon mehr gibt. Na ja… Egal! Wichtiger ist, dass hier alles so klingt, wie man es bislang auch immer von ihnen gewohnt war. Auch auf „Outcome Of Obnoxious Science“ ist erwartungsgemäß kein Stilbruch zu verzeichnen. Elf Tracks sind hier zu finden, die im gewohnten Stil gehalten sind. Schon der schleppende und leicht vertrackte Opener „Biting Through Flesh“ mit seinen tiefen Gitarren stellt dies eindrucksvoll unter Beweis. Das könnte original von Autopsy sein! Räudig und leicht chaotisch geht es ganz häufig in diese Richtung. Old School Death Metal-Bands werden häufig kopiert, Autopsy dagegen eher weniger. Und da das Original sich mit einem neuen Album weiterhin Zeit lässt, nehmen uns Cryptic Brood mit auf diesen unterhaltsamen Retrotrip. Die Songs sind meistens schnell gespielt. Es gibt aber auch viele Doom-Parts. Es klingt alles spontan und nicht wie punktgenau auf Klick eingespielt. Hier kommt richtige Spielfreude auf. Der verkommene, völlig abgefuckte Gesang verleiht dem Gesamtbild eine zusätzliche Rotzigkeit. Die Produktion kommt nicht wirklich über Demo-Status hinaus, klingt aber immer authentisch und vor allem dazu passend. Das hier klingt tatsächlich so, als wäre die Aufnahme direkt aus den Neunzigern; so als hätten Autopsy noch ein unveröffentlichtes Album in einer Schublade beim Entrümpeln wiedergefunden und jetzt erst veröffentlicht. Nicht wirklich originell, aber trotzdem total geil!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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