DEVIATE DAMAEN - IN SANCTITATE, BENIGNITATIS NON MISERETUR!


Label:MASKED DEAD
Jahr:2019
Running Time:73:53
Kategorie: Neuerscheinung
 

Was soll das denn sein? Kirchenglocken läuten das Album ein, danach wird wild durcheinander auf Italienisch gequatscht. Das klingt echt bizarr. Offiziell sind Deviate Damaen, die von 1992 bis 1998 noch Deviate Ladies hießen, wenn ich das italienischsprachige Band-Info richtig verstehe, eine experimentelle Gothic-Band, aber Gothic Rock, nicht Metal! Obwohl: Rock ist das auch nicht so wirklich. Es klingt wie ein Hörspiel oder wie wild aneinander gereihte Beschwörungsformeln. Das erste Zehn-Minuten-Monster muss erstmal überstanden werden. Erst beim zweiten Track gibt es E-Gitarren und schleppendes Schlagzeug zu vernehmen. Darüber gibt es theatralischen Gesang, stellenweise finster, dann wieder operettenhaft. Gibt es hier ein bestimmtes musikalisches Konzept oder logische Songstrukturen? Irgendwie nicht. Beim nächsten Track wieder gesprochene Beschwörungsformeln. Vielleicht soll das spannender Songaufbau sein, aber diese wild aneinander gereihten Klangcollagen sind auf Dauer einfach nur nervig. Atmosphäre kommt hier nur bedingt auf, und die „Songs“ sind viel zu langatmig.

Man muss sich bis zum fünften Track „Aspettero Laltrove“ gedulden, bis tatsächlich der erste richtige Song ertönt! Dieser entpuppt sich als düsteres Gothic-Stück. Danach geht es aber so nervig weiter wie zuvor. Sehr überraschend gibt es beim siebten Track „Font Near The Ossuary“ neben Operngesang sogar Geknüppel und Black Metal-Gesang, was mich ganz kurz an Master´s Hammer denken lässt. Alle Songs mit diesem Kaliber, und hier hätte ein richtig gutes Album bei rausspringen können. Dann gibt es aber wieder die Ernüchterung… Was bleibt also unterm Strich? Eigentlich nur zwei halbwegs hörbare Songs mit einer Gesamtspielzeit von einer knappen Viertelstunde. Die restliche Stunde ist an sich belanglos und strukturlos. Ein paar Intros oder gesprochene Passagen sind zwar ganz geil und erinnern an ihre Landsleute von Cultus Sanguine, Opera IX, manchmal muss ich auch an die Tschechen XIII. Století denken, aber dennoch erreichen Deviate Damaen niemals auch nur ansatzweise deren Niveau. Das hält niemand die kompletten vierundsiebzig Minuten aus, sorry…

Wer sich selbst ein Bild machen möchte...bitteschön: https://maskedeadrecords.bandcamp.com/album/in-sanctitate-benignitatis-non-miseretur?fbclid=IwAR28tS7-WYCGW6dZ0zWVpxQ-qBRQrGZgwvS9X1H67_ZK0zpIfWvLZA45N-g

 

 

Note: 1.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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