CORONER - GRIN


Label:BMG / NOISE
Jahr:2018/1993
Running Time:57:47
Kategorie: Re-Release
 

Was sollte nach dem perfekten vierten Album „Mental Vortex“ der Schweizer Techno-Thrasher eigentlich noch kommen? Damit haben sie sich ein Denkmal gesetzt, das nicht mehr zu überbieten war! „Grin“ war Album Nummer fünf und erschien 1993. Das Intro „Dream Path“ beginnt exotisch mit Tribal Drums. Der eigentliche Opener „The Lethargic Age“ beginnt im Prinzip wieder so, wie man es von ihnen kennt. Es gibt ein scharfes Riff und einen krummen Takt. Aber irgendetwas ist anders. Insgesamt klingt alles maschinell und klinisch, obwohl man im ersten Moment gar nicht das Gefühl hat, dass die Zutaten komplett andere sind. „Infernal Conflicts“ geht das schon wieder eher in die gewohnte Richtung, auch wenn der Refrain mit seltsamen Effekten versetzt ist. „Caveat (To The Coming)“ beginnt aber wieder seltsam, stampft dann aber im Midtempo weiter. Der Triphop-mäßige Rhythmus und die psychedelische Grundstimmung wollen aber nicht so richtig zu Coroner passen. „Serpent Moves“ beginnt wieder im trägen Midtempo. Insgesamt dümpelten Coroner auf „Grin“ zu sehr auf einer Stelle. Passierte auf den alten Alben immer genau dann etwas, wenn man nicht damit rechnete, so war es hier umgekehrt: Immer wenn man denkt, jetzt müsste es aber losgehen, passiert wieder nix. Zudem ist der Gesang häufig seltsam verzerrt, und die Musik klingt träge und ohne Spielfluss. Ich weiß, dass die Platte damals bei den Hörern „wachsen“ musste und heute als kleiner, unterschätzter Geheimtipp gilt, aber im Prinzip brauchen wirklich nur beinharte Komplettisten dieses Album, welches nun erstmal als Doppel-LP (in grünem Vinyl) erhältlich ist, was auch Sinn macht bei fast einer Stunde Spielzeit. Nach „Grin“ erschien bis heute kein weiteres Coroner-Album mehr. Wer sich also alle fünf Re-Releases kauft, hat die Sammlung automatisch komplett. Essentiell sind aber nur die ersten vier…

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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