FLOTSAM AND JETSAM - DOOMSDAY FOR THE DECEIVER


Label:METAL BLADE
Jahr:2018/1986
Running Time:77:51
Kategorie: Re-Release
 

Ich verbringe immer viel zu viel Freizeit damit, Reviews zu schreiben, und irgendwann nervt es einfach nur. Ich würde gerne mal wieder Platten hören, die ich hören will, und nicht solche, die ich hören muss. Ich würde lieber mal wieder ein Classic Review schreiben von einem Album, das ich richtig geil finde, und mich nicht immer nur um neue, unwichtige Bands kümmern, die mich nicht interessieren. Zum Glück gibt es aber auch immer mal wieder Re-Releases zum Besprechen, die ein Classic Review vorweg nehmen. Und manchmal geht es dabei um mal um richtige Klassiker! So geschehen nun mit dem legendären Debüt der US Power-/Thrash Metal-Band Flotsam And Jetsam, „Doomsday For The Deceiver“. Es war das einzige Album, auf dem ein gewisser Jason Newsted den Bass spielte, der danach zu Metallica wechselte, wo er vierzehn Jahre blieb. Auch wenn das zweite Flotsam And Jetsam-Album „No Place For Disgrace“ auch noch sehr gut war: An dieses Debüt kamen sie nie wieder heran. Ende April spielt die Band das gesamte Album am Stück auf dem Keep It True Festival. Endlich können ewig Gestrige und zu spät Geborene das Album live komplett hören.

Da bietet es sich natürlich auch an, das Album noch einmal als schöne Digipack-CD und in grünem Vinyl noch einmal neu aufzulegen, damit alle Generationen es zum Normalpreis erstehen können. Die Musik ist natürlich über jeden Zweifel erhaben. Uptempo-Granaten mit hohem, mitreißendem Gesang gibt es hier en Masse. Für „normalen“ US Metal sind Flotsam And Jetsam eigentlich etwas zu schnell. Sie klingen wie eine Thrash Metal-Band mit hohem, melodischem Gesang, der wiederum ganz typisch für US Metal ist. Die Produktion knallt auch schön erdig daher. Alle neun Tracks sind der Hammer. Songs wie „Hammerhead“, „Iron Tears“, „Fade To Black“ (übrigens kein Metallica-Cover!) oder „Metalshock” sind in die Metal-Geschichte eingegangen, und das völlig zu Recht! Auch geil die „Zeig Heil“-Chöre in „Der Fuhrer“ im Booklet. Woher sollen Amerikaner auch die deutsche Rechtschreibung beherrschen? Kult! Wie sich das für eine gute Wiederveröffentlichung gehört, gibt es auch hier wieder reichlich Bonus-Material für Sammler. Fünf Bonustracks wurden hinten drauf gepackt, und zwar das Instrumental „Flotzilla“ von der 1987 erschienenen 12“ EP sowie die vier Tracks des „Metal Shock“ Demos von 1985. „Hammerhead“ und „I Live, You Die“ schafften es ein Jahr später auch auf das Album, „The Evil Sheik“ und „The Beast Within“ blieben dagegen unveröffentlicht. Der Sound ist für ein Demo auch okay gewesen. Hier ist nun alles vereint. Lohnt sich auf jeden Fall; egal, in welcher Version! Wer diesen unsterblichen Metal-Klassiker immer noch nicht besitzen sollte, ist nun am Zug!

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


zurück zur Übersicht