VERHEERER - MALTRÉR


Label:VENDETTA
Jahr:2018
Running Time:48:38
Kategorie: Neuerscheinung
 

Es ist noch gar nicht lange her (ich meine, es war Ende November oder so), da habe ich ständig bei Facebook gelesen, dass Verheerer (mal wieder) einen neuen Schlagzeuger suchen. Umso überraschter bin ich, dass nun schon das erste Album dieser 2008 gegründeten Black Metaller aus Flensburg vorliegt, von denen es bislang nur die EP „Archar“ aus dem Jahr 2015 gab. Und auf dem neuen Werk ist sogar ausschließlich neues Liedgut zu hören. Das zweiminütige Instrumental „Oration“ ist lediglich ein düsteres Intro mit Mönchsgesang und dezenten Gitarren, welches für bedrückende Atmosphäre sorgt. Danach gibt es sechs weitere Stücke bösen und orthodoxen Black Metals, der wild, ungestüm und wahrhaft böse daherkommt. All diese Songs sind zwischen sechs und neun Minuten lang. Die Mucke klingt chaotisch und besessen. Der kehlige Kreischgesang ist an Bosheit kaum zu überbieten und klingt richtig fies. Im Vordergrund stehen die Gitarren, die, wie bei „Kultyst“, auch mal Melodieläufe offerieren, die jedoch keinerlei Schönheit beinhalten. Diese werden lange wiederholt und spielen den Zuhörer gekonnt in Trance. Besonders stimmungsvoll sind die doomigen Riffs, die mit Orgeln und düster gesprochenen Passagen unterlegt sind. Sogar die Gitarren klingen fies. „Vertigo“ enthält schräge, disharmonische Riffs und Kriegstrommeln. Irgendwie erinnern mich Verheerer an eine obskure Mischung aus Watain, Ignis Uranium, Otargos, Kriegsmaschine, Non Opus Die und Khold. Die Produktion ist räudig, aber dennoch irgendwie atmosphärisch. Verheerer liefern einen schaurigen, apokalyptischen Soundtrack, der eigenständig klingt und es in sich hat. Endlich mal eine junge Band, die nicht bloß versucht, altbackene Musik nur stumpf zu kopieren. Verheerer stechen aus der großen, schier unüberschaubaren Masse an Black Metal-Horden deutlich hervor!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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