DIAMOND HEAD - DEATH & PROGRESS


Label:DISSONANCE
Jahr:2017/1993
Running Time:39:43
Kategorie: Import
Re-Release
 

Es gibt immer wieder Bands, die fast jeder kennt. Diamond Head haben ihren Bekanntheitsgrad vor allem Metallica zu verdanken, die gleich vier Songs ihres Debüts „Lightning To The Nations“ coverten. Aber auch wenn viele Fans der New Wave Of British Heavy Metal-Band das Debüt kennen und lieben, die zweite, recht kurze Phase der Band von 1990 bis 1994 ist fast in Vergessenheit geraten. Ein Album und das Doppel-Monster „Evil Live/Evil Extras“ sind in dieser Zeit entstanden, die beide jetzt Neuauflagen erfahren. Die schweren Riffs der Anfangstage mussten zumeist relaxten Rocknummern weichen, die jedoch super waren und sehr gut funktionierten. Die Schwermut des Openers „Starcrossed (Lovers Of The Night)“ ist kein Zufall, denn kein Geringerer als Tony Iommi war hier am Songwriting beteiligt und spielt hier auch Gitarre. Zum Ende hin geht es sogar etwas flotter zu, vergleichbar mit der Tony Martin-Ära vielleicht. Der zweite Track „Truckin´“ wurde von Dave Mustaine produziert, klingt allerdings nicht nach Megadeth. Mit seinem Drei-Viertel-Takt in der Strophe klingen Diamond Head hier ungewohnt progressiv, während der emotionale Gesang eher an Led Zeppelin erinnert. Apropos Led Zeppelin: Der nächste Track „Calling Your Name (The Light)“ ist etwas experimentell ausgefallen und hätte auch auf deren Album „Houses Of The Holy“ stehen können. „I Can´t Help Myself“ ist ziemlich relaxt, „Paradise” ein cooler, flotter Uptempo-Rocker. Auch „Dust” schlägt in dieselbe Kerbe. Danach folgt der Über-Hit des Albums, „Run“, der mit einem Bryan Adams-mäßigen Ohrwurm-Refrain versehen ist, jedoch dennoch sehr gut gefällt. Mit „Wild On The Streets“ folgt der schnellste und härteste Song des Albums, den man auch gut mitgrölen kann. „Damnation Street“ ist eine Black Sabbath-mäßige Doom-Dampfwalze und mit „Home“ folgt nochmal ein relaxter Rocker am Schluss. Ich fand damals schon, dass dieses Album das unterbewertetste und stärkste Album der Engländer ist. Leute, die sich jetzt, beim Lesen des Reviews, erst wieder an diesen kleinen Kracher erinnern können, sollten sich diese Neuauflage auf jeden Fall zulegen! Pflicht!

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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