Dass Grace Disgraced aus Moskau stammen, ist nicht das Bemerkenswerteste. Dass analog der alten Schule Death Metal gezockt wird, auch nicht. Es schon die rauchig röhrende Uncleanstimme von Frontfrau Polina Berezko, der man die Weiblichkeit schon anhört. Erinnerungen an eine frühe Sabina Classen kommen auf, doch stellenweise scheppert es aber so sehr, dass man es wirklich mit Thrash Metal aufnehmen kann. Die Russen schrauben hier zu sauberen Klangverhältnissen technische Riffs mit vielen Tempowechseln zusammen, dass man die sieben Tracks gerne mal in Richtung Prog abchecken möchte. Der thrashige Death Style an sich hält die Angelegenheit schon frisch und interessant, denn ohne kann man sich „Lasting Afterdeaths“ schon sperrig vorstellen. Dazu machen es diese Songlängen von sechs bis zehn Minuten eh schon nicht an jeder Stelle leicht, die Aufmerksamkeit wach zu halten. Ideen haben sie reichlich, klingen aneinandergereiht wie Patchwork, was aber auch den Vorteil hat, dass sich keine Wiederholungen aufdrängen. Schönheit liegt im Ohr des Hörers, doch von Schrott ist man weit entfernt. Das macht interessante sieben Punkte.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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