TÖRR - BLACK ´N´ ROLL


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2016
Running Time:47:46
Kategorie: Eigenproduktion
 

Fünf Jahre nach dem letzten Studioalbum „Tempus Fugit“ und dreieinhalb Jahre nach meinem Trip ins tschechische Budweis, wo ich sie mit Debustrol gesehen habe, hauen Törr endlich ihr langersehntes neuntes Album „Black ´n´ Roll“ raus. Die Black-/Thrasher gründeten sich bereits 1983 und waren bis heute immer aktiv. Urmitglied Vlasta Henych, der für Bass und Gesang zuständig war, verließ die Band 2010 im Streit. Von der Urbesetzung ist demnach heute nur noch Ota Heres dabei, der jedoch von 1989 bis 2001 kein Mitglied von Törr war. Seit er wieder dabei ist, ist die experimentelle Phase bei Törr vorbei. Die drei folgenden Alben „Made In Hell“ (2003), „Törritrium“ (2005) und „Tempus Fugit“ (2011)waren wieder mehr am alten Stil der Band orientiert, auch wenn man die Musik nicht mehr so stark an Venom anlehnte wie noch in den Anfangstagen. Törr sind sehr viel thrashiger geworden. Neben Venom haben vor allem auch Sodom große Spuren hinterlassen, vor allem gesanglich. Aber natürlich bleiben auch die Vergleiche zu ihren Landsleuten von Master´s Hammer, Kryptor oder Moriorr nicht aus. Und auch die Produktion gefällt. Zwar ist das Schlagzeug hörbar getriggert, klingt aber  schön wuchtig und nicht so steril, wie man das sonst von getriggertem Schlagzeug gewohnt ist. Ein düster gesprochenes Intro eröffnet den Reigen, bevor das Geballer losgeht. Mit viel Doublebass, aber auch mal rhythmisch und auch mal mit schnellem Geballer, fahren Törr alle von ihnen gewohnten Geschütze auf und hinterlassen einen positiven Eindruck. Musikalisch bewegen sie sich irgendwo zwischen den letzten drei Alben und festigen ihren Stil gekonnt. Die tschechischen Texte bleiben wie immer der Außenwelt verschleiert. Allerdings passt die harte Aussprache sehr gut zur dargebotenen Mucke. Schön, dass es immer noch alte Horden gibt, auf die man sich verlassen kann!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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