BLUES PILLS - LADY IN GOLD


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2016
Running Time:40:18
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die Bluesrocker um die Schwedin Elin Larrson veröffentlichten zunächst einige EPs und spielten dann eine Live-EP beim Rockpalst ein, ehe sie 2014 ihr selbstbetiteltes Debüt über Nuclear Blast rausbrachten, mit denen sie zu den Shooting-Stars der Retro- / Vintage-Rock Szene avancierten. Im Jahr darauf schob der Vierer gleich ein Live-Album, aufgenommen beim Freak-Valley-Festival, hinterher. Am 5. August 2016 erscheint nun ihr zweites Album mit dem Titel "Lady In Gold" und ganz offensichtlich scheint das Label die junge Band zum absoluten Zugpferd erkoren zu haben. So findet sich neben dem Silberling und dem Digi-Pack inklusive DVD auch das Vinyl im Angebot und zwar in exakt elf verschieden farbigen Versionen.

Der eröffnende Titeltrack "Lady In Gold" kommt im roughen Midtempo daher, glänzt durch etwas schräge, ja psychedelisch angehauchte Riffs und gibt so den stonigen Blueser mit leicht chartorientiertem Refrain. Etwas dunkler und mit großartigen Chorarrangements geht es in "Little Boy Preacher" hinein. Die Gitarre gibt sich weiterhin recht minimalistisch und versprüht so fast eine doomartige Atmosphäre. Ganz reduziert auch der Start in das anfangs richtig bluesige "Burned Out" mit dann wieder psychedelischen Groovern und auch hier wieder guten Chorelementen."I Felt A Change" mit prägenden Tasten kann mit seinem Soul nur als Hommage an Aretha Franklin interpretiert werden. Auch Amy Winehouse blitzt hier ganz klar durch. "Gone So Long" beginnt ganz verhalten mit einem minimalistischen Sechssaiter und steigert sich dann zum derben Burner, während "Bad Talkers" wieder der Souldiva frönt. "You Gotta Try" ist dann eine wirkliche Bluesnummer. Frau Larrson wird hier in den epochal angelegten Chorteilen durch Sofie Lee Johansson von Night Viper unterstützt. Typisch Blues Pills mit treibenden Rockelementen dann "Won't Go Back". Aber auch hier wieder soulige Elemente im Background. "Rejection" überzeugt mit seinem tollen Rhythmus und der wummernden Hammond. Richtig stark dann das mit kräftigem Drive und epochal, ja hymnisch-psychedelisch angelegte Joe White -Cover "Elements And Things".

"Lady In Gold" ist ein gutes Album, obwohl ich ganz klar eine leichte Enttäuschung nicht verbergen kann. Elin singt ohne Zweifel klasse, ja herausragend. Im Vergleich zum Vorgänger hat sich das Konzept aber merklich gewandelt. Weg vom klassischen Blues zu mehr Stoner und ruhigeren, ja doom- aber auch und stark soulartig getränkten Elementen, die mit einem Verlust an riffigen Attacken und geilen psychedelischen Groovern des an sich so genialen Dorian Sorriaux einhergehen. 

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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