INISHMORE - THE LEMMING PROJECT


Label:DARK WINGS
Jahr:2016
Running Time:59:29
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ihren mittlerweile vierten Output schicken die female fronted Power Metaller Inishmona, inklusive der seit 2013 aktiven und starken Stimme von Michela Parata (Zaphira), mit „The Lemming Project“ aus der Schweiz auf die Reise. Der gitarrenbetonte Opener „Cup Of Lies“ lässt sich das Ganze schon einmal gut anhören, ehe „Merciful“ in der Strophe in Pop Gefilde abdriftet. Das rasante „Better Off Dead“ wird dann erfrischend und riffgeladen nachgelegt, bevor „Finally A Love Song“ mit eingestreuten Folk Passagen punkten kann. Nach dem leicht punkig, dreckigen „Part Of The Game“ agiert „Manifest“ eher dynamisch, um anschließend mit dem zugänglichen „Eternal Wanderer“ aufzuwarten. Das ganz leicht überfrachtete „Red Lake“ offeriert knackige Riffs, um mit „When Lonely Shadows Walk“ eine recht gelungene Powerballade anzuschließen, welche auch abschließend noch als Akustik Version diese gelungene Scheibe komplementiert. Der als Duett gestaltente, dreizehn Minuten Titeltrack stellt zudem noch ein Highlight dar und zeigt damit recht bemerkenswert den Abwechslungsreichtum der Kompositionen von der Band.  

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Markus Peters


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INISHMORE - THE LEMMING PROJECT


Label:DARK WINGS
Jahr:2016
Running Time:59:29
Kategorie: Neuerscheinung
 

Inishmore, da könnte man auf Schottland, Irland oder sowas kommen. Hm, leider daneben. Das female fronted Sextett stammt aus der Schweiz. Das Gründungsjahr wird mit 1997 angegeben und 2009 sollte eigentlich Schluss ein. Man berappelte sich, kam 2013 mit einer neuen Sängerinn namens Michela Parata (Zaphira) um die Ecke und bediente die Fans bereits 2016 mit dem mir vorliegenden Opus. Auch der Albumtitel, wie man vielleicht denken könnte, gibt keinen Hinweis auf das Herkunftsland der Protagonisten. Denn Lemminge, die der Unterfamilie der Wühlmäuse entstammen, haben so im Ursprung gar nichts mit den gebirgigen Alpen gemeinsam. Als Lebensraum bevorzugen sie eher arktische Regionen, wie Alaska, Kanada, Island, Skandinavien und Kamtschatka. Und an dieser Stelle sei auch gleichmal mit dem ewigen Mythos des Massenselbstmordes der Fellviecher aufgeräumt. Da stürzt sich kein Wesen die Klippen runter, wie es Dokumentationen von Walt Disney uns weißmachen wollen. Wahr ist lediglich, dass enorme Schwankungen in der Populationsdichte vorliegen und die Mäuseartigen auf ihren Wanderungen nach Essbarem schlichtweg in Massen verhungern oder von entsprechenden Jägern aufgefressen werden.

 

Nun aber genug der Fauna und geographischer Begebenheiten. Lasst uns mal in den einstündigen Longplayer mit zehn Songs zzgl. Bonustrack rein hören. Bei "Cup Of Lies" ballern uns straighte und kraftvolle Gitarren um die Ohren und das Mädel hat eine ziemlich raue und kräftige Stimme. Sie erinnert zum Beispiel an Noora Louhimo von Battle Beast. Der Vergleich ist eigentlich ganz gut, denn in die Sparte melodischer Power Metal passen auch die übrigen Eidgenossen gut hinein. "Merciful" zieht sich etwas, wartet mit ein paar Iron Maiden - Licks auf und unsere Dame gibt sich einerseits rockig, abgehackt und anderseits poppig, melodisch. Ein paar Progressive-Anteile werden auch noch dazu gepackt. Eingängiger, in bester Power Metal Manier, legt "Better Off Dead" los und punktet mit einer frechen, zickigen Sängerin. Ziemlich geil sind auch die schnellen und übermelodischen Leads. Nein, "Finally A Love Song" ist nicht das, was man vom Titel her denken könnte. Hier gibt es flotten Folk mit ein paar Paganattacken und etwas Mittelaltertouch in Anlehnung an, na nennen wir mal Blackmore´s Night. Und das liegt auch an der Stimme, die hier einer Candice Night ähnelt, vielleicht nur nicht ganz so schmalzig dargeboten wird. Frischer Power Metal mit rotzig-punkiger Attitüde bahnt sich dann bei "Part Of The Game" seinen Weg aus den Speakern. Richtig guter, melodischer Metal mit tollen Hooks und ebenso guten Soli an den Sechssaitern wird auch bei "Manifest" abgeliefert, so dass sich der Song perfekt als Anspieltipp eignet. Dem steht das eingängige "Eternal Wanderer" mit einer sich sanfter artikulierender Sängerin und erstmalig, deutlicher zu vernehmenden, männlichen Backings, die nicht von schlechten Eltern sind, kaum was nach. Eigentlich in dieser melodischen Rocksparte längs überfällig, kommen bei "Red Lake" schöne Klaviertasten und ordentliche Synthies zur Geltung mit allerdings ziemlich vollgepackten Refrains. Da vernimmt man hier und da auch mal dunklere Shouts / Growls und wieder liefern die Schweizer, hier namentlich Fabian Niggemeier und Jarek Adamowski, ein ziemlich geiles Brett an den Langhälsen ab. Das funzt richtig gut und mit ein bisschen Progressive auf den Saiten können sich die Schweizer auch gut von dem üblichen Metalgezocke distanzieren. "Where Lonely Shadows Walk" ist dann endlich die Ballade, auf die alle gewartet haben. Ganz klassisch gibt sich die Nummer mit Akustikgitarren, Violinen und dazu eine zauberhafte Michela mit melodisch-riffigem Ausgang. Höre ich da vielleicht auch dunkle Streicher? Als Bonustrack gibt es die Schmusenummer nochmals ohne Strom oben drauf und diese Version lohnt sich auch. Offiziell endet die Full-Length allerdings mit dem Titeltrack. Dieser zehnte Song "The Lemming Projekt", beginnt nochmals ganz ruhig, ja wieder balladesk und anstelle der Akustikgitarren werden hier Keyboards eingespielt. Erstmalig wird den männlichen Backings etwas mehr Text zugestanden und auch der Junge klingt sehr gut. Sukzessive baut das Lied dann weiter Druck auf und Frau Parata gibt sich sehr bestimmend. Eine gute Nummer, aber wie wir gelesen haben können Inishmore es noch besser.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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