Auf Protector ist Verlass. Nach jahrelanger Abstinenz kehrten sie 2013 machtvoll mit ihrem genialen Comeback-Album „Reanimated Humunculus“ zurück, welches bei den alten Maniacs keine Wünsche offen ließ. Drei Jahre sind seitdem vergangen, und die nach Schweden ausgewanderte, ursprünglich aus Wolfsburg stammende Band um das einzig verbliebene Ur-Mitglied, Sänger Martin Missy, sind wieder zurück; nicht weniger machtvoll, aber mit relativ wenigen, neuen Ideen. Das liegt glücklicherweise zum einen daran, dass man dem ureigenen Stil treu geblieben ist und somit musikalisch keine Wünsche offen lässt. Zum anderen liegt es aber leider auch daran, dass es wenig Neues zu hören gibt. So befanden sich zum Beispiel der Opener „Xenophobia“ schon 2013 auf der „Merciless Metal Onslaught“ Split-EP mit Ungod, „The Dimholt“ schon 2012 auf der Split-7“ EP „In The Vein Of Blackened Steel“ mit Erazor und „Terra Mater“ schon 2011 auf dem Vier-Track-Demo „The Return Of Thrash And Madness“. Zählt man dann noch das Intro hinzu, sind unterm Strich nur sieben neue Songs enthalten, von denen ausgerechnet der Titeltrack etwas träge ausgefallen ist. Der Rest ballert, rumpelt und poltert aber so, wie man es von einer Thrash-Legende wie Protector erwartet. Die CD enthält zusätzlich die Live-Bonustracks "Intro/Misanthropy", "Sliced, Hacked And Grinded" und "Protector Of Death", die auf der LP-Version fehlen. Gemessen an seinem Vorgänger stinkt „Cursed And Coronated“ aufgrund des geringen Potenzials zwar etwas ab, ist aber dennoch ein ordentliches Brett geworden. Die Fans, die die Split-EPs verpennt haben, werden es ihnen danken, dass sie nicht leer ausgegangen sind.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht