Ein fetter Rundling mit Wave-Rock und Pop-Goth entert meine Wohnzimmer und füllt die warme Bude mit melancholischen Trips in die Vergangenheit. Die Moderne im Genre ist die Sache von Born For Bliss nicht. Düster und episch wandert die Gitarrenarbeit von Meister Frank Weyzigs durch die zwölf Tracks, jedoch nie um einen Melodiebogen verlegen. Als ehemaliges Livemitglied von Clan Of Xymox, hat er seine Fingerfertigkeit gelernt. Und doch scheinen diese Licks oftmals latent hinter den Keyboardteppichen versteckt. Selbst der Gesang wirkt stets als minimales Beiwerk, was den Effekt hat, letztendlich genug Eindruck zu hinterlassen. Scheint widersprüchlich…ist aber so. Die verstreuten female Vocals heben die Kompositionen ebenfalls hervor und erreichen damit an vielen Stellen eine sterile Kühle, die es in sich hat. „This Narrow Place“ mit gekonnter Überlänge ist ein solches Beispiel. Fest im Flair der 80er und frühen 90er-Jahre verankert. Das niederländische Trio, mit dabei Willem van Antwerpen, ebenfalls mal im Livekader von Clan Of Xymox an den Keyboards und Remco Helbers an der Bassgitarre, bewegen sich zielsicher durch zwei Dekaden und haben für die Altfans des Chefs und Clan Of Xymox genauso viel Entdeckenswertes wie die Anhänger von Depeche Mode, Umbra Et Imago oder gar den aktuellen Nox Interna. Produziert wurde extrageil von Ton O`Connell (House Of Usher, All Hallows Eve, Traumtaenzer). Mehr davon und bitte die Fans nicht wieder zehn Jahre warten lassen, wie es schon einmal der Fall war.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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