"Hand Aufs Herz" ist bereits der sechste Longplayer des 2004 in Brixen / Südtirol gegründeten Fünfers. Südtirol? Gibt es da nicht diese Band mit dem Geweih im Cover? Ja auch, aber eben auch Unantastbar mit dem echt coolen Joggl am Mikro. Los geht es mit "Ihr Könnt Mich Alle Mal" mit knackigen Gitarren, fetzig, starkem Text und richtig Punk. Hey, super, das gefällt. Sowas hätte ich mal von der letztjährigen Scheibe von Betontod erwartet. Auch "Ich Bin Bei Dir" ist straighter Deutschrock mit klasse Gitarren und einem zügig in die Gehörgänge eingehenden Refrain. Bei "Ich Bin Bei Dir" gibt es weibliche Unterstützung am Mikro und zwar auf Englisch. Auch eine richtig gute Nummer. "Bis Nichts Mehr Bleibt" ist eine kraftvolle Ballade mit tollem Text und, hey, da sind ja mit "Heiss" und "Tom" zwei richtig gute Jungs an den Sechssaitern. Mit "Wir Sind Eins" und "Wo Bist Du Hin?" mit "Wohohoho"-Chor und super Gitarren wird es dann wieder etwas brachialer, sprich ordentlich ins Mett gehauen. Die intronale Gitarre aus "Solange Unser Herz Noch Schlägt" könnte von jeder Metalband stammen, der Rest ist dann wieder ganz typischer Deutschrock mit viel Tanz- und bestimmt sehr ansehnlichen Podrehungen der weiblichen Fans, ganz so, wie sich die "...Erde immer weiter dreht...und solange unser Herz noch schlägt...". Hach, wie herrlich abgedroschen sind diese Phrasen. "Gerader Weg" scheint im Text und na, klar auch im Riff, wie tausendmal gehört, wenn es auch immer wieder funktioniert und wenn es mal ein bisschen hapert, dann gibt es ein "Hehehe" und alles macht wieder mit. "Ich Bin Freund, Ich Bin Feind" ist auch so eine Nummer. Klasse gemacht, einfache Message, gute Gitarren, aber textlich im Refrain ganz nahe am Deutschen Schlager. "Sehnsucht" zeigt als Liebeslied ruhigere, balladeske Momente und gleichwohl rockige Riffs, wenn sich auch die Effekte so langsam abnutzten. Es plätschert halt so durch. Es plätschert weiter mit den wieder rockigeren Nummern "Alles Was Zählt" und "Dein Leben, Deine Regeln, Dein Gesetz", wobei hier die Gitarren wieder punkten können. Huch, aufgewacht! Das derbere und mit ordentlich Tempo abgelieferte "Noch Einmal - Scheißegal" kommt dann wieder mit punkigen Attitüden und tollem Bums daher. Gott Sei Dank, sonst hätte man das wirklich gute "Verraten Und Verkauft" mit vereinzelten Ska-Elementen und irgendwie im Western Style getimten Metalgitarren glatt überhört. Mit Sicherheit eine der besten Nummern des Albums. Eine richtig gute Stimme zeigt dann Joggl beim Rausschmeißer "Fackeln Im Sturm", hier sehr schön unterstützt von sehr heimeligen Akustikgitarren mit Lagerfeuerromantik und am Ende ein metallisches Feuerwerk mit wirklich bewegendem Refrain und sehr kraftvoll. Starkes Ende.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey

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