Volle Kanne Hardcore gibt’s hier auf die Lauscher, aber von der Sorte, bei der man mit grober Gewalt auf die Instrumente eindrischt. Auch die roughen Shoutings agieren auf oberstem Energielevel. Müßig zu erwähnen, dass die Snare so geprügelt klingt, als würde jeden Moment das Fell reißen. Da überrascht ein kurzes Intermezzo mit melodischen Keyboards total, dass man kurz und knapp mit "I" betitelt hat. Ganz anders das Outro "II", welches die Power in abgebremster Form zum Ausklang bringt. Diese Scheibe ist Hardcore in aggressivster und ruppigster Spielweise. Abgesehen von den unverzerrten Gitarren im melodischeren Titelsong und im Semi-Abschließer "Alone" hält sich die klassische Fünferbesetzung mit zwei Gitarren erst gar nicht mit Breaks oder Slowdowns auf. Tempowechsel sind vorhanden, jedoch muss man nicht damit rechnen, dass es irgendwo einen Deut entspannter zugeht. Egal in welchem Tempo, es gibt permanent auf die Fresse. Brachte das Quintett aus dem Vereinigten Königreich in 2013 das Debüt "Idle Hands" heraus, legt man jetzt "Reprisal" nach, wieder einmal unter dem Dach von Victory Records. Der Genrefan, der nach dieser Platte noch Joggen gehen muss, kann gleich den Weg zum Arzt wählen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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