ROXXCALIBUR - GEMS OF THE NWOBHM


Label:LIMB
Jahr:2015
Running Time:70:57
Kategorie: Neuerscheinung
 

Diesmal dauerte es vier Jahre, bis die neue Roxx an den Start kam. Dafür gibt’s aber ne satte Spielzeit von siebzig Minuten, für dessen Qualität mit dem Titel schon alles gesagt sein sollte. Wer damit nichts anfangen kann, braucht gar nicht erst weiterzulesen. Doch wer nicht alle Songs im Original kennt, dem muss das nicht peinlich sein, zumal es von vielen Originalen nur Kleinstauflagen gab, nie wiederveröffentlicht wurden und daher damals eh schon tiefster Underground waren. Da kann man heute noch die Suche auf Youtube qualmen lassen, ohne fündig zu werden. Die auserkorenen Juwelen für ihr drittes Werk kommen diesmal mehr aus der dritten, als aus der zweiten Reihe, so müssen größere Namen wie Raven, Samson, Angel Witch oder Tank erst gar nicht erwartet werden. Puristen werden aber den Zeigefinger erheben, denn mit den 1972 debütierten Budgie hat sich eine unechte Band der New Wave Of British Heavy Metal eingeschlichen, die sie mit dem 1980er Song "Panzer Division Destroyed" huldigen.

Shouter Alexx kann man durch seine markante Stimme immer sofort erkennen, das fällt auch als erstes auf. Nicht weniger fremd sind die vierzehn unangreifbaren Klassiker auf "Gems Of The NWOBHM", zumindest unter Eingeweihten, Die-Hardlern und anderen Trüffelschweinen. Denn vom Original unterscheiden sie sich sukzessive dadurch, dass sie mehr als dreißig Jahre später aufgenommen wurden, denn heute geht im Studio mehr, als bei den damaligen Bands mit geringstem Budget. Wenn man die Songs so spielt, wie das Feeling im Ursprung war, kann man mehr nicht tun, sollte man auch nicht. Dann müsste das Ergebnis stimmen. Beispielsweise haben die Leads von "Paper Chaser" sogar das Vermögen, den Originalsong von Taurus in Erinnerung zu rufen, ohne ihn präsent zu haben. Die Dynamik von einem Song wie "Running Blind" von Bashful Alley oder "Somewhere Up In The Mountains" von Marquis De Sade atmet den Spirit der damaligen Welle. Klar, dass danach ein Rocker her muss, der mit dem gediegenen "Midnight Chaser" von White Spirit geliefert wird.

Starke Sache wieder einmal, eine Verbeugung an die Zeit und an die alten Helden. Insgesamt wieder einen Tacken besser als ihr Zweitwerk "Lords Of The NWOBHM". Doch letztenendes, und das würden auch die Protagonisten unterschreiben, sind die Cover bloß Appetizer, denn es geht nichts über das Original, erst recht nicht in dieser Bewegung!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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