Ein Drittel von ZZ Top rutscht mit dem Debütsolowerk “Perfectamundo” in die Solokarriere. Billy Gibbons, Langbart, Kopf, Gitarrist und Sänger der texanische Blues Legende ZZ Top, versucht mit elf Tracks aus dem Rahmen seiner Stammband auszutreten. Dass da nicht immer alle Wurzeln an die Seite gelegt werden oder ein komplett anderes Genre angerührt wird, war zu erwarten und dennoch schaut der Oldschool-Musiker weit über den Tellerrand hinaus und wird sicherlich den einen oder anderen Puristen erschrecken. Sicherlich ist der vorliegende Silberling überraschend modern für einen etwas älteren Musiker und benötigt schon deshalb eine Weile oder gar mehrere Durchläufe, bis Vieles erfasst ist und sich entfalten kann. Nach fünfundvierzigjähriger Karriere im relativ starren Rahmen, erfahren wir karibische Sounds, tanzbare Grooves aus der Pop-Szene, Vocals a la Chris Rea („You`re What`s happenin`, Baby“) und kubanischen Rhythmen, wie umgesetzt auf „Treat Her Right“…einer Mischung aus Willy DeVille meets Santana. Das ist der Killer schlechthin. Warum allerdings an mancher Stelle, wie zum Beispiel auf „Hombre Sin Nombre“, die Stimme von Chad Kroeger (Nickelback) heruaszuhören ist, will mir nicht einleuchten, aber ich kann es leider nicht abstreiten. Während sich um die Instrumental-Themen („Q-Vo“) keine Diskussion anbahnt, wird es bei einem verspielten Song wie „Quiero Mas Dinero“ wahrscheinlich nichts anderes übrig bleiben. Einfach zu viele Gimmicks. Bei „Baby Please Don`t Go“ kommen wir trotz kultiger Schweineorgel um einen Filler nicht herum. Obwohl der Song, der am nächsten an ZZ Top heranreicht. Sprachlich liegt der Longplayer zwischen hauptsächlich Englisch aber auch Spanisch. „Perfectamundo“? Schwierig! Ich tendiere zu sieben Punkten, da mir die wirklichen Highlights fehlen, aber dieses Material um Längen besser ist als die unnötigen Gastauftritte des Meisters in der ansonsten coolen TV-Serie „Bones“. ZZ Top ist es nicht…soll es auch nicht sein, aber der Fankreis soll schließlich mitgenommen werden. Aber da sehe ich ebenfalls Probleme.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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