Graveyard, das schwedische Flaggschiff in der ungeliebten Retrorock-Schublade, veröffentlicht ihr viertes Album, betitelt Innocence & Decadence. Eines vorweg, "Hisingen Blues" bleibt das Nonplusultra der Band, das Niveau vom starken Vorgänger "Lights Out" wird gehalten, heißt, wir haben ein gut- bis hochklassiges Album, das aber bei weitem nicht perfekt ist. Die Zutatenliste hat sich dabei auch gar nicht sooo sehr verändert, Hardrock der Black Sabbath / Led Zeppelin Schule trifft auf bluesiges und psychedelisches und hier und da schimmert eine latente Note Soul durch. Vielleicht ist Innocene & Decadence ein wenig ruhiger und verhaltener ausgefallen, denn so richtig Gas gegeben wird auf der ganzen Platte nicht. Schimmert auf der Single "The Apple And The Tree" noch Mark Knopfler durch, wird es richtig bluesrockig mit Gospelgesang bei "Too Much Is Not Enough", hört man bei "Exit 97" oder "Far Too Close" auch mal The Doors heraus und in "Stay For A Song" gibt es auch mal den Singer/Songwriter Anstrich. Bei all den Einflüssen bleibt die Platte aber trotzdem homogen. "Innocence & Decadence" ist ein vielseitiges und dynamisches, aber größtenteils entspanntes Album, vielleicht mit ein paar Längen in der Mitte und auch den Hit oder das herausragende Stück muss man vergeblich suchen.

Tracklist:
01   Magnetic Shunk
02   The Apple And The Tree
03   Exit 97
04   Never Theirs To Sell
05   Can't Walk Out
06   Too Much Is Not Enough
07   From A Hole In The Wall
08   Cause & Defect
09   Hard-Headed
10   Far Too Close
11   Stay For A Song

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Bert Meierjürgen

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