Wer den alten Zeiten von White Lion immer noch nachtrauert, wird mit „Nomad“ nicht zufrieden sein. Da erwartet den Hörer eher hochmelodischer Americana mit starken Referenzen zum späteren Easy-Going-Sound von Tom Petty. Das klingt behäbig und gemütlich. Zu richtigen Überfliegern findet der dänische Barde eigentlich nicht mehr und das ist ein gewisses Manko in Bezug auf seine Stimme. Denn Mike Tramp kam gesanglich immer nur zur Geltung, wenn der Hit perfekt war. Seine Gesangsleistung an sich war stets relativ einfältig. Gott sei Dank sind die Post-Grunge Einflüsse vom Vorgänger „Museum“ im selbigen geblieben. Das hatte sicherlich noch weniger Nährwert. Dennoch verweilt der ehemalige Freak Of Nature Fronter im balladesken Bereich und kommt meist über das Mid-Tempo nicht hinaus. „Wait Till Forever“ wächst samt Hammond-Orgel etwas ins blues-rockige und „Who Can You Believe“ bedient etwas den 70er-Jahre Charme. „Nomad“ wird keine Erdbeben erzeugen oder großartig die Welt verändern, aber wer eine kleine Nachtmusik unter den Soft-Rockern mit lieblichen Tönen mag, kann hier kaum etwas falsch machen. Der Rest wird sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ziemlich langweilen.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

zurück zur Übersicht