STEVE KAHN - TIGHTROPE / THE BLUE MAN / ARROWS


Label:BGO
Jahr:2015/1977/1978/1979
Running Time:113:49
Kategorie: Non Metal
Re-Release
 

Zumindest in Japan gilt Mister Khan zu den Top Jazz Gitarristen aller Zeiten. Hierzulande hört man eher weniger von ihm. Und das obwohl er seit den 60er-Jahren aktiv ist. Sein bisheriges Spielfeld, abgesehen von den Solowerken, von denen hier die ersten drei Werke als Collection vorliegen, waren Betätigungen mit Aretha Franklin, Billy Joel, Steely Dan, James Brown und natürlich Blood, Sweat & Tears. Diese Compilation ist ein Tanz zwischen den Stühlen, denn Steve wird mit all seinen verschiedenen Facetten, die sehr schnelllebig durchlaufen wurden, ergo im Jahrestakt, dargestellt. Das ist eine musikalische Reise nur für tolerante Musikliebhaber. Selbstverständlich kann man hier im groben als Umschreibung das Genre Fusion rumreichen, was im Prinzip aber nur einen Teil der Musik wirklich anreißt. Die ersten drei Werke, die für Columbia Records eingespielt wurden, befinden sich auf zwei CD`s im Slip-Pappschuber und wurden wie immer aufgebessert. Das Debütwerk „Tightrope“ ist noch sehr funky, enthält viele Bläsereinsätze und spiegelt die Club-Tanzmusik der 70er-Jahre im Jazz-Stil wider. Sehr melodisch und beschwingend. Wäre auch brauchbar als Filmmusik für amerikanische Serien wie „Love Boat“ oder „Fantasy Island“ gewesen. Der Nachfolger „The Blue Man“ kommt in einem ganz anderen Korsett daher: es besticht durch Artrock wie es Genesis und Konsorten damals drauf hatten („The Blue Man“), Fusion („Daily Bulls“), Funk („Some Down Time“), Jazz-Rock („An Eye Over Autumn – For Forlon“) und noch einigen anderen Fusion-Tracks. Alles übrigens instrumental. Die fünf Beiträge auf „Arrows“ sind ebenfalls ein gemischtes Gebräu. Der übliche Fusion-Sound wird mit „City Suite – Part I: City Monsters / PartII: Dream City“ eröffnet. Aber schon “Candles” bringt einen poppig-balladesken Stil im Sinne von Kenny G. Dieser Tenor wird mit „Daily Village“ beibehalten und wechselt erst mit „Some Arrows“ zurück in den komplexeren Jazz. Das Outro „Calling“ ist wieder ganz im Stil des eben genannten und berühmten Saxophonisten. Ein sehr interessanter und lohnenswerter Rückblick.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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