FLESH BASTARD - WILD


Label:METROPOLIS
Jahr:2015
Running Time:35:20
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ein mutiges Album für unsere Zeit und zumindest eine Herausforderung für den Rezensenten. Dafür gibt es in Sachen Innovation mindestens einen Punkt Extra in der Bewertung. „Wild“ ist irgendwie etwas von allem. Post Punk, Post-Disco, Post-Rock, Post Electro, und jede Menge Pop-Musik von den 60er bis in die 80er-Jahre. Und das in fast jedem Song. Manche Abschnitte, Chöre, Passagen und Gesangsteile sind so Bubblegum, dass es schon wieder geil ist und sich konstant ins Kleinhirn fräst. Das fängt schon mit dem kitschigen Refrain des Openers und Titeltracks „Wild“ an. Ich war sofort in einem von diesem albernen und farbenprächtigen Chartvideos aus der Sendung „Formel Eins“. Aber es funktioniert! Zudem gerät man immer in ein Deja Vu, kann aber selten den Song greifen, aus dem manches stammen könnte. Dabei ist das meine starke Seite. Wenn man sich durch den Pop-Kleister der ersten beiden Beiträge geschleppt hat, geht es wesentlich fetziger zur Sache. Marke Meatloaf der späten 70er-Jahre trifft auf T. Rex. Abgelöst von Italo-Pop-Rock („Bleed On Me“), Alice Cooper-Anleihen meets Savage (die italienische One-Man Band) auf dem Song „Breeders“, The Proclaimers („Beautiful“), Blink 182 („Frankenstein“) und The Cure („Fractured“). Wer übrigens Momente von The Beach Boys sucht, wird hier ebenfalls fündig. Wie soll man das alles erklären? Nun auf jeden Fall als tolerant und einfallsreich. Nichts für Puritaner und Retro-Freaks.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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