Von den drei bei Metal Archives aufgelisteten Bands mit dem Namen Osculum Infame, sind diese hier die einzig mir bekannten Franzosen, die bereits seit 1993 unter diesem Namen ihr Unwesen treiben. Vorher waren sie unter dem Namen Eurynome aktiv, hatten aber nichts veröffentlicht. Bis zur Jahrtausendwende gab es dann vier Demos, darunter ein Split-Tape mit ihren Landsleuten von Funeral, eine EP und ein Album. Bis 2010 hatte man nichts mehr von ihnen gehört. Dann erschienen noch zwei EPs, eine Compilation mit altem Neunziger-Zeug und nun dieses Album hier. Musikalisch geändert hat sich eigentlich nicht viel. Ich dachte erst, sie seien etwas langsamer geworden, doch das Geknüppel lässt nur mehr auf sich warten. Sie ballern nicht mehr nur einfach drauflos, sondern haben mittlerweile so etwas wie durchdachtes Songwriting mit guten Strukturen und Abwechslung. Trotzdem offenbaren die Songs hier  (zum Glück!) keinerlei Schönheit! Die Gitarrenmelodien klingen bewusst disharmonisch, Unheil verkündend und apokalyptisch, die Produktion ist gut und klar, aber nicht zu fett und der Gesang klingt immer noch richtig fies. Musikalisch klingen sie wie alle französischen Bösewichter, soll heißen, wie Chemin De Haine, Funeral, Seigneur Voland, Blessed In Sin usw. Wer auf finsteren Underground Black Metal steht, dem werden Osculum Infame sicherlich gefallen.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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