Michael Bormann gehört seit je her zu meinen Lieblingssängern. Hierzulande eine eher seltene Stimme und perfekt in seinen Songs integriert. Später sagte man ihm Stagnation nach, als er in verschiedenen Bands, Rain, Redrum, Zeno und vielen mehr, ein Stelldichein gab und trotzdem alles nach Mister Bormann klang…nur mit anderen Musikern. Zum aktuellen Solowerk, seinem mittlerweile fünften Album, schaut er über den Tellerrand und entdeckt ein paar neue Facetten. Leider zu spät, denn im direkten Vergleich kamen ihm etliche zuvor oder klingen sogar verdammt ähnlich. „Can`t Get A Touch Too Much“ hat Gesangslinien von Michael Jackson`s „Man In The Mirror“. Die Strophe wird sogar gerappt, obwohl man mit Country-Sound anfängt. „Down In The Bottle“ läßt die Wände mit modernen Klängen wackeln. Vier Jahre haben die Fans nun warten müssen und es scheint, als wenn die Jahre den musikalischen Horizont des Sängers erweitert haben. Dazu kam die Teilnahme bei „The Voice Of Germany“, wo er den Song „Warrior“ von Demi Levato präsentierte, der hier als Piano-Ballade als Outo fasziniert. Und selbstverständlich beheimatet er wieder eine Super-Ballade mit „Because We Are The World“ inklusive Kinderchor. Hier ist der Meister in seinem Hotspot. Geschmeidige Vocals und ein prächtiger, mitreißender Refrain. Leider kopiert Michael sich ab und an selbst, wie die ersten Sätze und Backing-Einsätze auf „Never Say Die“ zeigen. Und wenn Mister Bormann früher die „neue“ Variante von Bon-Jovi nicht mochte, hat er mit der funkigen Nummer „Let`s Make History“ bereits aufgeschlossen. Im direkten Vergleich zu den Vorgängeralben (für die Michael von mir dreimal zehn und einmal neun von zehn Punkten als Bewertung einfuhr), ist manches Material eher beiläufiger Natur, so wie „Living It Up“ und „I Wanna Be A Rock Star“. Dennoch ist „Closer“ mitnichten ein schlechtes Album, aber der Meister schwächelt ein bisschen.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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