Schon im Opener zeigen sie die ersten Taktverschiebungen, doch bevor man auf Prog tippt, kommt dem Hörer erst einmal Alternative in den Sinn. Und es scheint Instrumentalmusik sein, denn Vocals wollen nicht einsetzen. Ein Blick auf die schöne Hülle des Digipaks verrät, dass neben zwei Gitarren, einem Bass und Drums kein Vokalist aufgeführt wird. Durch ein 'Fehlen' in Anführungszeichen der Vocals, haben die Gitarren einfach mehr Raum, sich auszuleben. Dabei heraus kommt Post Rock und vielleicht etwas Prog. Rückkopplungen und andere verzerrte Kracheinlagen werden zu beliebten Stilmitteln, ihre tighten und meist relaxten Rhythmusarbeiten miteinander zu verbinden. In "Suk Unfil" spielt eine Gitarre mal etwas wie eine Melodie, bevor sie die nächste Krachwand aufstellen, und plötzlich den Song beenden. Zu lange noisy geben sie sich nie, aber auch in den angesprochenen lauteren Parts klingt alles noch harmonisch, ohne die allseits mitschwingende Melancholie einzuschränken. In Anbetracht der Tatsache, dass Corbeaux in den großen Metalplattformen im Netz gar nicht gelistet sind, ist die angegebene Angelegenheit des Crowdfundings für diese Scheibe wohl doch von Erfolg gekrönt gewesen, dass sich genügend vorfinanzierende Anhänger gefunden haben, dass eine CD im feinen Digi veröffentlicht werden konnte, und die auch noch von Magnus Lindberg von Cult Of Luna produzieren zu lassen. Beeindruckend!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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