Joxe: Hallo Jöe, erzähl unseren Lesern doch bitte etwas zu Eurer History. Wann kamt Ihr als Evil Invaders zusammen?
Jöe: Wir haben dieses Line-Up nun schon zwei Jahre. Irgendwann im Jahre 2008 habe ich die Band gegründet, mit einem völlig anderen Line-Up. Wir nahmen ein schlechtes Demo mit unserem 2009er Line-Up auf, und spielten eine Menge kleiner Gigs in Belgien und in den Niederlanden. Alain ersetzte unseren früheren Basser im November 2009. Und jetzt im Februar haben wir unsere erste EP mit einem soliden Line-Up rausgebracht.
Joxe: Wolltet Ihr immer schon Speed Metal machen? Ich denke es ist nicht einfach, exakt die perfekten Musiker für diesen Stil zu finden.
Jöe: Wir sind immer von verschiedenen Bands beeinflusst worden, von Hardrock bis Thrash Metal. Am Anfang zielten wir auf puren Thrash ab, weil meine Vocals zu schlecht waren, um Heavy Metal zu spielen. Aber wir sind als Musiker besser geworden, dass Du die Heavy Metal Einflüsse mehr und mehr hören kannst. Am Ende waren wir dann bei Speed Metal Songs angelangt, haha. Als unser alter Gitarrist da nicht mehr mithalten konnte, hatten wir schon ein paar Gitarristen von denen wir wussten, dass wir sie auswählen konnten. Und als unser Drummer ging, bekamen wir schon eine Menge Reaktionen auf erste Höreindrücke. Ich denke glücklich sein zu können, die richtigen Leute zur richtigen Zeit getroffen zu haben.
Joxe: Wie ist die Metal Szene in Belgien? Habt Ihr Kontakte zu anderen Bands? Welche anderen Bands aus Eurer Heimat kannst Du unseren Lesern empfehlen?
Jöe: Die Szene hier ist schon gut. Nicht zu klein, aber auch nicht zu groß. Die Leute in der Szene selbst schätzen und supporten sich alle gegenseitig soweit sie können, so wie ich das mitbekomme. Da gab es nie Konflikte, von denen ich wüsste. Und das ist großartig! Einige neue aufstrebende Belgische Bands, die würdig sind erwähnt zu werden, sind die Crossover/Thrasher Striking Death, Thrash Metal Bands wie Evil Shepherd und Prematory, und wenn es um Heavy Metal geht, dann Horacle.
Joxe: Es benötigte vier Jahre Zeit von Eurem Demo bis zu Eurer EP. Was passierte in der Zeit dazwischen?
Jöe: Hahaha! Nun, zu Anfang nahmen wir unsere Musik nicht zu ernst. Im ersten Line-Up waren wir bloß ein Haufen schlechter Musiker. Wir waren bloß Kinder, die hauptsächlich eine Menge Parties feierten. Aber als ich begann, die Dinge ernster zu nehmen sah ich, dass die anderen sich nicht kümmerten, die Band auf ein höheres Level zu hieven. Das war als wir begannen Mitglieder auszutauschen. Die anderen Jungs hatten nicht die richtige Einstellung. Und jetzt mit den richtigen Leuten um mich begannen wir, alte Songs neu zu machen, und verwarfen alte Songs, die uns nicht glücklich machten. Es hat eine Weile gedauert, unseren Sound zu finden. Und wir wollten nichts aufnehmen, bis wir den Stil gefunden hatten, der zu uns am besten passt. Ich denke, die EP ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Joxe: Ihr habt ja gerade Eure selbstbetitelte EP veröffentlicht. Wo habt Ihr die Songs geschrieben, allein zu Hause, oder zusammen im Proberaum?
Jöe: Die Meisten entstehen instrumental beim Proben. Aber die Vocals wurden fast alle neu geschrieben, als wir die EP zu Hause aufnahmen. Zuletzt haben wir einige Riffs geschrieben, sie aufgenommen und sie zu den anderen gesendet. Auf diesem Wege verlieren wir keine Zeit zum Proben. Wir machen nicht viele neue Riffs zusammen beim Proben. Denn da nehmen wir immer alles Neue auf, wo die anderen frei Riffs hinzufügen oder entfernen können. Die Vocals und die Lyrics mache ich immer zu Hause fertig.
Joxe: Wer war Produzent, und wo habt Ihr aufgenommen?
Jöe: Abgesehen von den Drums, haben wir alles selbst aufgenommen. Die Drums wurden in einem kleinen Homestudio recordet, der Rest in meinem Schlafzimmer, haha. Mix und Mastering geschah im Unbalanced Studio in Genk. Einen Produzenten gab es nicht.
Joxe: Wovon handeln Eure Lyrics?
Jöe: Sie handeln vom Krieg und rituellen Opfern, vom Hangover oder einem schlechten Trip. Ich denke nicht wirklich viel über so etwas nach. Die Texte entstanden einfach aus sich selbst heraus. Inspiration fand ich in Filmen und Erfahrungen von anderen. Aber eins ist sicher: die Lyrics unserer neuen Songs werden mehr Tiefe beinhalten, als die auf unserer EP, hahaha.
Joxe: Eure EP hat ein großartiges Cover. Wer hat es gemacht , habt Ihr Instruktionen gegeben, oder habt Ihr ein bereits existierendes Bild verwendet?
Jöe: Wir sind auf Mario Lopez bei Facebook gestoßen und haben einen Blick auf seine Arbeiten geworfen. Wir waren alle schnell sehr beeindruckt von seinem Stil, aber wir fanden zunächst nichts unter seinen Werken, das zu uns gepasst hätte. Doch plötzlich postete er ein neues Artwork mit einer Kreatur, die über einem nacktem Chick hing. Als wir das sahen, waren wir uns sofort einig, dass dies das Zeug war, nach dem wir suchten. Also sendeten wir ihm eine Nachricht, um es zu erwerben.
Joxe: Die Songs „Victim Of Sacrifice“, „Alcoholic Maniac“ und „Evil Invaders“ sind ebenfalls auf Eurem Demo von 2009. Wollt Ihr die anderen drei Songs auch noch einmal veröffentlichen?
Jöe: Der einzige Song, den wir unberührt gelassen haben, ist „Victim Of Sacrifice“. Die anderen beiden wurden umgeschrieben, wie oben schon gesagt. Die drei übrigen Songs vom Demo sind totaler Müll, dass ich nicht denke, dass wir sie noch einmal aufnehmen, haha.
Joxe: Auf dem Keep-It-True-Festival spieltet Ihr einen großartigen Gig. Ich denke, Ihr solltet jedes Festival eröffnen, damit die Besucher durch Euren aktionsreichen Auftritt aufgeweckt werden. Wie erinnert Ihr Euch an das Festival?
Jöe: Ich erinnere mich komplett nüchtern gewesen zu sein am ersten Tag des Festivals. Das fiel mir nicht gerade leicht. Aber ich wusste, dass wir am nächsten Tag früh spielen sollten, und ich wollte nicht, dass der Alkohol meine Stimme abfuckt. Wir wachten sehr früh auf an dem Morgen, und ich weiß noch, wie viele Leute tatsächlich schon da waren, um uns zu sehen. Wir hofften, dass nur ein Viertel von der Halle gefüllt sein würde, weil wir so früh spielen sollten. Doch so viele Leute haben wir nicht erwartet. Aber als wir auf die Bühne gingen und unsere Gitarren einstöpselten, war die Halle voll. Das war so ein großartiges Gefühl all diese Maniacs mit ihren Hangover-Gesichtern zu sehen, wie sie uns abfeierten. Die Bühnen-Crew hat uns auch sehr geholfen, denn wir hatten nicht so lange Kabel, um die ganze Bühne zu füllen, hahaha. Wir bekamen haufenweise positive Feedbacks hinterher, und alle Leute dort waren toll! Es gab nichts zu beanstanden. Großartiges Festival, großartige Leute.
Joxe: Erzähl uns doch etwas zu Euren Zukunftsplänen. Was wird es als nächstes geben, eine Tour oder einen kompletten Longplayer?
Jöe: Im Moment wollen wir so viele Gigs wie möglich absolvieren, egal wann oder wo. Und wir sind ziemlich beschäftigt mit dem Schreiben von neuem Material für einen Longplayer. Es hängt davon ab, wie schnell die Dinge voran gehen. Vielleicht machen wir auch eine neue EP, wer weiß? Wir werden sehen, was die Zukunft bringt, Ihr werdet es zur richtigen Zeit erfahren. Wir sehen schon zu, dass wir uns weiter entwickeln, und ein paar arschtretende Songs schreiben.
Joxe: Sag uns doch bitte, welche Platten hörst Du zu Hause? Welches sind Deine Favoriten?
Jöe: Meine persönlichen Alben, das ist eine harte Frage. Wenn ich Fünf in beliebiger Reihenfolge herauspicken müsste, wären das Black Sabbath – „Mob Rules“, Mercyful Fate – „Melissa“, Exodus – „Impact Is Imminent“, Crimson Glory – „Transcendence“ und Savatage – „Streets“. Okay, nehmen wir Sieben. Ich muss noch AC/DC – „Dirty Deeds…“ und natürlich Motörhead’s “Bomber” hinzufügen!
Joxe: Okay, vielen Dank für Deine Antworten. Hast Du ein paar letzte Worte für unsere Leser?
Jöe: Stop reading and check us out!
Hier geht es zum CROSSFIRE-Review der Evil Invaders EP:
http://www.crossfire-metal.de/3318-0-EVIL-INVADERS-SAME-EP.html