DIO - THE STUDIO ALBUMS 1996 – 2004
Label: | BMG RIGHTS MANAGEMENT |
Jahr: | 2023/1996/2000/2002/2004 |
Running Time: | 218:43 |
Kategorie: |
Re-Release |
Ich muss gestehen, dass ich mich mit diesen vier Releases lange sehr schwer tat. Insbesondere das 1996er veröffentlichte Werk „Angry Machines“, hatte nicht eine Nummer, die mich hinter dem Ofen hervorlockte. Da half auch die göttliche Stimme des Meisters nicht viel. Selbst die durch den Tod des ehemaligen Black Sabbath Shouters, unvollendete „Magica“ Trilogie (es gibt hier aber nicht die Deluxe-Edition mit dem Song „Electra", obschon das Cover auf der Rückseite der Box abgelichtet ist. Das ist der Vinyl-Ausgabe vorenthalten), bewertete ich damals mit seichten sieben Punkten. Aber das war bei vielen Fans so. Erst nach Ronnies Tod kletterten die Wiederveröffentlichungen in den Charts auf einigermaßen nennenswerte Positionen.
Mag es der viel zu frühe Tod eines der bemerkenswertesten Sänger aller Zeiten sein, der ein Stück unserer Jugend mitnahm oder einfach nur Nostalgie, heuer finde selbst ich einige Songs dreimal besser als früher. Zurück zu „Angry Machines“, das letzte Scheibchen in der Besetzung Tracy G an der Gitarre, Vinny Appice an den Drums und Jeff Pilson am Bass. Zurück kamen Flitzefinger Craig Goldy, sowie Jimmy Bain am Bass und Kesselflicker Simon Wright. Und obschon diese Jungs quasi ein eingespieltes Team waren, ist dieser Release der schlechteste der Karriere der Band. Gerade mal die Nummer „Don´t Tell The Kids“, geht etwas ab. Ja und natürlich die Ballade „This Is Your Life“ ist schon sehr cool. Das restliche Material (obschon es hier die Version mit dem japanischen Bonus-Track „God Hates Heavy Metal“ vorliegt) kann, bis auf vielleicht noch „Dying In America“), kein Wässerchen trüben.
Das Konzept von „Magica“ ist mir seit dem Original-Release im Jahr 2000, wo ich in Köln mit Ronnie diesbezüglich eine heiße Debatte im Interview vollzog, durch Tracks wie „Lord Of The Last Day“, „Fever Dreams“, der edlen Ballade „As Long As It´s Not About Love“ und dem Stampfer „Eriel“, ans Herz gewachsen. Doch Vorsicht: bei den insgesamt vierzehn Tunes handelt es sich mitnichten nur um Songs. Mit „Discovery“ und „Magica Theme“ hat man gleich zwei Intros hintereinander und die fast neunzehnminütige „Magica Story“ wird am Ende erzählt. Wer noch mal unsere alten Reviews diesbezüglich nachlesen möchte, bitteschön: http://www.crossfire-metal.de/6075-0-DIO-MAGICA.html
Auch zum 2002er Werk von „Killing The Dragon“ können wir mit einem etwas älteren Doppel-Review dienen: http://www.crossfire-metal.de/3833-0-DIO-KILLING-THE-DRAGON.html. Mittlerweile ist Six-Stringer Craig Goldy wieder von Dannen gezogen und Doug Aldrich (ex-Whitesnake) kam an Board. Keyboarder Scott Warren (ex-Keel) übernahm die Keyboards für den Song „Before The Fall“. Er ist zwar seit Jahren immer wieder dabei, wird aber erst auf „Master Of the Moon“, das erste Mal als Mitglied der Formation, geführt. Wie bereits zuvor schon gesagt, ist dieser Batzen an Beiträgen wieder eine fette Sache. „Scream“, der Titeltrack „Killing The Dragon“ und „Along Comes A Spider“ führen zu alter Güte zurück und Doug brachte ziemlich frischen Wind mit. „Push“ bleibt für mich dennoch weiterhin eine Nummer, die kein Mensch braucht, haha. Dafür ist mir das tragenden Stück „Rock ´n´ Roll so ziemlich ans Herz gewachsen. Auch „Guilty“ brät cool durch die Boxen. Wie dem auch sei...ein amtliches Album!
Die letzte Veröffentlichung der Stimme des Heavy Metals ist „Master Of The Moon“, das ich damals mit knappen fünf Zählern abgeschmettert habe. (http://www.crossfire-metal.de/941-0-DIO-MASTER-OF-THE-MOON.html). Ich denke mal, dass ich Abbuße leisten muss. Kein Album hat mich im Nachhinein mehr beeindruckt. Vielleicht waren es damals die Nachwehen der Scheidung die mich zu jenem Urteil brachten, haha. Der Opener „One For The Road“ ist auf jeden Fall schon mal auf der Haben-Seite. Der Titeltrack „Master Of The Moon“ weiterhin der offizielle Poser-Track der Formation. Bei „Shivers“ würde ich heutzutage ordentlich die Matte schütteln. Insofern ich noch eine solche hätte. „The Eyes“ habe ich damals müde abgetan, ist aber ein typischer Stampfer in Black Sabbath Manier. Träge habe ich „The Man Who Would Be King“ ehemals bezeichnet. Jetzt kriege ich beinahe Gänsehaut. „Living The Lie“ ging mir am Allerwertesten vorbei...jetzt?...tolle Nummer.
Ach so, Mister Goldy haut wieder in die Saiten und Herr Aldrich zog zu weiteren Erfolgen. Lediglich „Death By Love“ bleibt weiterhin unspannend. Fazit: nun, da alle Releases bereits als Deluxe-Varianten auf den Markt kam und diese Box,weder mit einem coolen Booklet brillieren kann, anderes Cover-Artwork bietet, noch die Deluxe-Bonus-Tracks, muss der Fan den Sinn des Kaufes mehr als abwägen.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak