GALLIA - OBSCURA


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2022
Running Time:51:43
Kategorie: Eigenproduktion
 

Die 2019er Veröffentlichung der EP “Everflame” habe ich noch gut im Ohr, was bei hunderten von Neuerscheinungen jeden Monat schon etwas bedeuteten soll. Kurz zu dem Quartett aus Belgien, die Gründung erfolgte 2014 noch als Quintett. Ein Jahr später konnte man Goldkehlchen Elyn Vandenwyngaert für die Band gewinnen. Nach eigenem Bekunden spielt man Cinematic Metal, was auch immer das heißen soll. Nun spielt das eigentlich auch keine große Rolle, außer vielleicht für die ewigen Schubladen-Denker. Die Story auf „Obscura“ ist als Fortsetzung der bereits genannten EP zu sehen, also der immerwährende Kampf der Truppe gegen die Dunkelheit. Die Hoffnung stirbt zuletzt, solange das Feuer noch brennt.

Auch wenn man zwischenzeitlich auf eine Vierer-Besetzung geschrumpft ist, gibt es laut Waschzettel weiterhin eine ordentliche Vollbedienung. Erwartungsvoll drücke ich also auf die Start-Taste und wundere mich noch über den Sinn des kurzen Intros mit tickender Uhr, als mich „Return Of Time“ in bester Manier im Stile der frühen Nightwish an die Wand drückt. Das Stück sprintet einfach nur nach vorne um von „Blackout Queen“ nochmal gesteigert zu werden. Episch, bombastisch und vor allem ohne Trällerelsen Einlagen. Bei dem Song „Reflection“ startet man mit einem Intro in bester Psychothriller Machart. Das Aufziehen einer Spieluhr ist zu hören und der Kling-Klang des Abspielens, bevor sich der Song zu einem tonnenschweren, düsteren Geschütz entwickelt.

Fast schon Doomartige Gitarrenläufe runden das Stück ab. Alles in allem ein sehr abwechslungsreiches Stück Musik. Und mit „Spirit Of The Sea“ kokettiert man mit der Eingängigkeit von Alestorm Liedern, allerdings auf deutlich höherem Niveau. Meine Erwartungshaltung wurde voll erfüllt und nach dem Ausklingen der letzten Takte von „New World“ zuckt mein Finger verdächtig Richtung Repeat Taste.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt


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