SAINT REBEL - SAME
Label: | MIGHTY |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 48:58 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Einfach geil, was sich da so in den letzten Jahren so anschickt, am Olymp des Hard Rock zu kratzen. Die Dänen Saint Rebel debütierten 2012 mit "The Battle Of Sinners And Saints", und sahnten hierfür so einige Lorbeeren ab, unter anderem in der Kategorie "Best Danish Hard Rock Release". Zu ihrem Stil passt der selbstbetitelte Albumnamen ihres zweiten Longplayers jedoch wesentlich besser, auf dem das Quintett schwersten Hard Rock mit dem Zusatz dreckig, fetzig, rau und kompromisslos abliefert. Hört mal in den Opener "My Patient" mit fetten, powervollen Riffs, treibenden Drums, geilen Backings und super coolen Shouts rein, die am Ende so ein bisschen nach Orgasmus klingen. Eine derbe Klatsche an alle amerikanischen Poser und an die Kategorien des sogenannten Hair Rock, die ohne Zweifel Pate standen. Klingt Jonas Kass auf "Feeling Good" nicht ein ganz bisschen nach Joe Elliot von Def Leppard? Dass es allerdings auch anders geht, zeigen sie auf dem gefühlvollen "Now You Know", balladesk, catchy, ja beinahe hymnisch. So etwas würde ich in den Staaten als Single auskoppeln. Ganz stark "Mr. Knife". Riffig, rotzig, dann mal ein bisschen progressiv, dazwischen helle Leads und dann wieder fast schwarzmetallische Gitarren. "One And The Same" ist wieder eine ruhigere Nummer mit schön rauen Vocals, verzerrten Gitarren und leicht bluesigem, melodiösem Touch und am Ende wieder diese geile Gitarre und Chor. "I Give It Up" ist wieder so ein Ding, was auch ganz easy in den ausgehenden 80ern vom Atlantik hätte rüberschwappen können. Ich mag das zornig, angepisste, wie auf dem nachfolgenden "The New Guy" jedoch wesentlich lieber. Auch bei "Leave A Scar" bedient man sich wieder dreckiger, fetter und stampfender Riffs, die man in dieser Form an sich mehr im Death Metal erwartet. Melodien und Vocals bleiben aber ganz klar hardrockig, auch wenn sich Mr. Kass am Ende echt die Seele rausrotzt. Mit "Desperate Measures" gibt es bereits die vierte, zumindest phasenweise ruhigere Nummer. In den schnellen Parts wieder fett, aggressiv mit teils sich überschlagenden Leads und fast, aber nur beinahe fast auch Growls.
Fazit: Düsterer, rauer Rock mit teils härtesten Gangarten und Alternative- und Progeinflüssen, gepaart mit geilen, derben Vocals, vorzüglichen Riffs und in den soften Spielarten mitnehmend und manchmal sogar ein bisschen catchy.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey