ENVOKE - Lassen Blut gefrieren


Kennt Ihr das, wenn Euch Bands bei Facebook adden wollen, von denen ihr noch nie etwas gehört habt? Eine dieser Bands sind Envoke aus Brasilien, die mir neulich eine Freundschaftsanfrage gesendet haben. Als großer Fan von Brasilien-Gekloppe habe ich neugierig reingehört und empfand sie für geil. Ihr Englisch ist nicht das beste, die Kommunikation nicht immer einfach. Aber dennoch bin ich der Meinung, dass sie unsere Unterstützung verdient haben und bot ihnen gleich mal ein Interview an! Gitarrist Junior Falcão stand mir kurz und prägnant Rede und Antwort:

logoDaniel: HELL-ö Junior! Erzähl uns doch zunächst einmal, wie Envoke zusammen gekommen sind. Habt Ihr vorher schon in anderen Bands gespielt?

Junior: Also, Envoke sind aus Enthrall hervorgegangen, wo wir alle zusammen spielten, bevor ich in eine andere Stadt gezogen bin. Zwei Jahre lang haben wir dann nichts mehr gemacht, bis ich wieder zurückkehrte. Da haben wir dann beschlossen, unter einem anderen Namen weiter zu machen und noch ausgereifter zu klingen.

Welche Bands waren denn die Haupteinflüsse für Envoke?

Hauptsächlich Bands aus unserem Land, wie Krisiun, The Ordher, Ophiolatry, Abhorrence, Funeratus, Somberlain, In Torment oder Burning Torment. Viele solcher Bands haben deutlich ihre Spuren bei uns hinterlassen.

Eure Texte sind ausschließlich anti-christlich geprägt. Wie viel Überzeugung oder Image steckt darin?

Im Gegensatz zu vielen anderen Bands, die nur ihr Image pflegen, stehen Envoke eindeutig hinter ihren Texten! Wir sind in der Tat eine anti-christliche Band!

Brasilien ist ein sehr katholisches Land. Hattet Ihr dadurch jemals Probleme mit Eurer Musik oder Euren Texten, auf Konzerten oder so?

Oh ja, schon sehr oft... Angefangen beim äußeren Erscheinungsbild, über unsere Denkweise, bis hin zu unserem Auftreten, gab es immer wieder Leute, die uns nicht akzeptierten und uns das Leben unnötig schwer gemacht haben. Aber was uns nicht umbringt, macht uns nur noch stärker und desto mehr stehen wir hinter unserer Einstellung!

Spielt Ihr auch live? Und habt Ihr schon einmal im Vorprogramm einer größeren Band gespielt; vielleicht sogar mal außerhalb Brasiliens?

Wir spielen permanent Konzerte, seit wir 2013 unser Debüt veröffentlicht haben. Manchmal waren wir Headliner, was uns sehr wichtig war. Konzerte außerhalb Brasiliens waren für uns bisher immer etwas schwierig, aber wir werden in naher Zukunft alles dafür tun, dass das auch mal klappt...

Ihr habt bislang nur eine einzige Veröffentlichung vorzuweisen: das Album „Unnatural Cancer Of The Humanity“, eine richtig gepresste CD. War das nicht sauteuer? Und gab es kein Label, das Interesse an einer Veröffentlichung des Albums hatte?

Oh ja, mein Lieber! Und ob das teuer war; vor allem für eine so kleine Band, wie wir es sind... Aber es gab ein paar interessierte Leute, die uns dabei geholfen haben, dass die Kosten für uns etwas geringer waren.

Wenn Ihr ein Label im Rücken hättet, würdet Ihr dann auch eine Vinylversion von dem Album machen?

Das wäre schön. Wir suchen auch schon händeringend nach einem geeigneten Label, weil wir unser Album auch gerne in Europa veröffentlichen würden. Speziell Deutschland wäre perfekt, also halt Dich mal ran, haha!

Lass uns mal bitte über die Extrem Metalszene in Brasilien reden. Ich bin nämlich ein großer Fan von Horden wie alten Sepultura, Sarcofago, Mystifier, Necrofago, MX, Necromancer, (die brasilianischen) Behemoth, Vulcano, Krisiun etc. Kennst und magst Du all diese Bands?

Sehr geile Auswahl! Das sind alles tolle, große Namen! Ja, wir haben zu einigen dieser Bands Kontakt. Und ja, sie waren dafür verantwortlich, dass man weltweit von der brasilianischen Metalszene Wind bekommen hat!

Gibt es ein paar junge, unbekannte Bands aus Eurem Land, die Ihr uns in Deutschland empfehlen könnt?

Oh ja! Hier gibt es eine Menge junge, bösartige Bands, die vielversprechend sind! Ich brauche Dir nur drei Namen zu nennen, und Dir wird das Blut in den Adern gefrieren, wenn Du sie hörst: Burning Torment, Decomposing und Krenak aus unserer abgewrackten Heimatstadt.

envokeWie steht es eigentlich um die Metalszene in Brasilien? Halten Bands zusammen und unterstützen sich gegenseitig?

Die Szene variiert von Ort zu Ort. In São Paulo ist zum Beispiel natürlich viel mehr los als außerhalb. Aber immer mehr Leute hier knüpfen Freundschaften, um mal raus zu kommen und woanders zu spielen.

Was ist denn in Zukunft mit Envoke so geplant?

Mein größter Wunsch ist es, das neue Album 2015 fertig zu stellen und unsere Kriegsmaschinerie weiter anzutreiben.

OK, Junior! Dir gehört das Schlusswort!

Ich möchte mich bei jedem Einzelnen bedanken, der sich für unsere Musik interessiert und Kontakt zu uns aufgenommen hat! Vergesst nie, den Metal zu stärken und zu unterstützen! Metal ist ein Lebensstil, der Dich bis zum Ende begleitet!

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Autor: Daniel Müller