TEN - ALBION


Label:ROCKTOPIA
Jahr:2014
Running Time:55:23
Kategorie: Neuerscheinung
 

Mein Gott, es sind wirklich schon achtzehn Jahre, seitdem Gary Hughes mit seinen Mannen die hochklasige Scheibe „In The Name Of The Rose“ unter das Volk geworfen hat. Selbige hat bei mir wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen und ist ziemlich häufig rauf und runter gelaufen. Danach ist die Band für meine Begriffe etwas in die kitsch-überladene Belanglosigkeit abgerutscht, immer allerdings auf hohem musikalischem Niveau. Umso erfreulicher finde ich die (teilweise) vollführte Kehrtwende auf diesem Album. Sicherlich sind immer noch etwas zu klebrig-süße Songs auf dem Album vertreten, wie z.B. die Single „Die For Me“ oder dem tatsächlich ziemlich käsigen, teils auf Italienisch gesungenen Titel „Gioco Dàmore“. Im Großen und Ganzen findet man aber glücklicherweise wieder mehr Ecken und Kanten, wie etwa in dem bockstarken, mit Thin Lizzy Zitaten angereicherten „A Smuggler's Tale“, dem oberfetzigen Opener „Alone In The Dark Tonight“, der sogar recht progressiv um die Ecke kommt. „Battlefield“ setzt gleich danach fast noch einen drauf, ein Melodic Rock Kracher á la Bonheur. Über die musikalischen Fähigkeiten der Band zu referieren, hieße Eulen nach Athen zu tragen, hier stimmt eigentlich seit Tag Eins einfach alles, und auch bei der sehr fetten und großen Produktion hat sich die Band wie immer nicht lumpen lassen. Dass gitarristisch mal wieder Glanzleistungen en Masse abgeliefert werden, ist auch nicht wirklich neu, aber immer noch so gut, dass es der Erwähnung bedarf. Dieses Album ist also ziemlich weit vorne im Backkatalog der Band anzusiedeln. Wenn man jetzt noch den ein oder anderen Kitschklops entrümpelt, ist durchaus nochmal eine Granate vom Format des 1996er Bandklassikers drin, und das erfreut ungemein! Ein feines Stück Melodic Rock also, auch wenn es an der einen oder anderen Ecke noch leicht schwächelt.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Tammo Krauß


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