UNIVERSE - IS THERE SOMETHING?

Label: | POINT |
Jahr: | 2004 |
Running Time: | 44:08 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Eine kräftige Mischung aus melodischem Hard Rock und raffiniertem Power-Metal serviert uns die deutsche Combo Universe, die in den 80er Jahren unter dem Namen Axe Victims firmierte. Waren sie damals schon so eingängig, ist es unverzeihlich von mir sie verpasst zu haben. Die Wuppertaler brachten es mit „Another Victim“ (1984-Platte des Monats im Metal Hammer) und „Hypnotized“ (aufgrund diverser Streitigkeiten nie wirklich in Umlauf geraten) auf zwei Vorgänger im LP-Format, die dieses Jahr wiederveröffentlicht werden, bevor der Name getauscht wurde. 1990 erschien der erste Silberling „Bad Child“ (als Universe) der von „Waiting For...“ 1992 gefolgt wurde und die Formation mit Running Wild auf Europa-Tour schickte. 2002 begab man sich mit Charly Bauerfeind ins bandeigene Studio und werkelte am vorliegenden Album. Als nach der fertigen Produktion Sänger Frank di Santo überraschend an Krebs verstarb, musste von den schockierten Musikern nicht nur ein adäquater Sänger gefunden werden (den Posten übernahm A.H. Son), sondern neue Aufnahmen standen ebenfalls ins Haus. Der neue Fronter hat den Vorteil, eine Ralf Scheepers-ähnliche Stimme vorweisen zu können, auch wenn sie nicht ganz so kraftvoll ist. Universe klingen frisch und hungrig wie selten eine Band aus den alten Tagen, und dennoch spürt und hört man ihre starke Verwurzelung in den 80er Jahren. Was weiterhin völlig Sinn macht, denn man spiegelt genau die Qualitäten wieder, die diese Art von Metal in der damaligen Zeit berühmt machte: Melodische Tracks mit hohem Wiedererkennungswert, coole, nicht überhebliche Gitarrenriffs, eine homogene Verbindung zwischen Drum-und Bassarbeit und ein Sänger mit echtem Hookline-Potential und einer Spannweite in der Stimme, die er auch wirklich ausnutzt und uns dennoch mit Eunuchengejaule verschont. Schön dass uns mit der McAuley Schenker, Victory und Craaft-ähnlichen Mucke heftig eingesetzte Keyboardattacken erspart bleiben....
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak