ABBEY OV THELEMA - LIBER DCLXVI


Label:WRAITH
Jahr:2014
Running Time:79:43
Kategorie: Neuerscheinung
 

Alles Durcheinander. Eine Rumpelkammer von Tönen und abgerissenen Songparts erwartet den Hörer hier auf diesen sieben sehr epischen Tracks. Je länger man reinhört, um ein klares Bild zu bekommen, desto weniger Greifbares findet man, um es in Worte zu kleiden. Man kann es einordnen unter progressiven Black Metal, wenn man unter Prog die absolut chaotische Sperrigkeit versteht, und aus dem Black Metal die wirre und unpersonifizierte Kälte wählt. Die Vocals sind keifig und grottig, damit auf jeden Fall klar Black Metal. Wo man hier einen Sound erwartet, der auf Hochglanz poliert wurde, wie man sonst bei solch wirren Progzeug auf die Ohren bekommt, wird man mit einem aus dem Underground konfrontiert. Noch einmal geht ein Punkt an den Black Metal. Ingredenzien, die mehr in der Klassik zu finden sind, wie ein tiefes Piano, Posaunen, Harfenklänge und ganze Orchesterparts, tragen mit Samples von verschiedenen Stimmen oder abgedrehten Keyboards nur zur Verwirrung bei. Dabei kann man sich unmöglich vorstellen, dass die Band die Sachen live genauso bringt, wie hier eingetrümmert, weil das Patchwork an sich schon aus einzelnen Teilen besteht, die wild freejazzig und scheinbar planlos eingezimmert wurden. Abbey Ov Thelema sind aus der Slovakei, und legen mit "Liber DCLXVI" den Nachfolger ihres Debüts "A Fragment Ov The Great Work" aus 2011 vor. Die Band spielte mal dunklen Ambient, konzentriert sich jetzt aber mehr auf etwas, das sie Avantgarde nennen. Für den unbedarften Hörer ist das eher eine sperrige Klangcollage, die niemals enden will.

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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