Wenn die Musik ganz besonders auf den Geschmack trifft, wünscht man sich manchmal vier Ohren. Bei der multikulti Truppe von 3rd Ear Experience geht es in diese Richtung, die Anzahl der Ohren zu erhöhen, denn mit ihrer ganz eigenen Art von Progrock erreichen sie größere Hörergruppen. "Tools" ist der Opener dieses Albums, mit dem der Lauschende instrumentale Hörerfahrungen macht, wie sich eine Gitarre solierend zu treibenden Progrhythmen auslässt, und dann von den Keyboards abgelöst wird. Teils ziemlich spacig durch luftig lockere Songs zum Entschweben, wofür kein süßer Rauch erforderlich ist, werden glasklare Sounds in epischen Längen jenseits von acht Minuten zu Klangerlebnissen, die durch ihren leichten Hörgenuss alles andere als störend empfunden werden. Auch die Gesänge, falls denn mal welche auftauchen, liegen songdienlich in der Tonlage der begleitenden Musik, und bieten so ein Maximum an Harmonie. Robbi Rob von den Afrikanern Tribe After Tribe ist die treibende Kraft bei 3rd Ear Experience, und er scharte so einige Musiker für diese Platte um sich, sogar einen Saxophonisten, Flötisten und jemand der eine Djembe beherrscht. Das lässt befürchten, dass es sehr afrikanisch zugeht, doch das tut es nicht. Vielmehr sind bis in die Neuzeit transportierte Psychedelics der alten Siebziger stimmungsführend. Es handelt sich bei "Incredible Good Fortune" um das dritte Album der Zusammenkunft, welches durch seine Easyness wenig Anlass zur Kritik bietet.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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