Die haben doch echt einen an der Musik. Dieses Stück experimenteller Hördusche kann doch nur aus Finnland kommen, oder eben auch Japan, der Heimat von Vampillia. Mit leisen Pianoklängen beginnt der Opener und Titeltrack, der von einer unsauberen Violine geführt wird und orchestral endet. Mal gehen sie klassisch mit einem Orchester und Opernstimmen vor, dann brechen sie plötzlich mit einer extrem metallischen Krachwand herein. Das kann doch nicht ihr ernst sein? Ihre lustige Homepage gibt da Aufschluss, man darf die Musik von Vampilla als spontan und zwangslustig bezeichnen. Ihre ernsten Ansätze werden immer wieder ad hoc von Blödeleien unterbrochen oder gegensätzlichen Einfällen fortgeführt, als hätte man auch gar keine Lust dazu, seinen Part zu üben, um ihn sauber darzubringen. Stattdessen wütet man sich lieber an seinem jeweiligen Instrument aus, als hätte der öchzigste Take nicht geklappt. Der Beginn von "Silences" bringt es kurz und knapp auf den Punkt, da kann man sich Weiteres ersparen. Nicht sehr sauber ist ebenfalls die Produktion geworden. Es ist nicht gerade leicht und auch nicht wirklich sachdienlich, ein seriöses Review zu unseriöser Musik zu schreiben. Diese Japaner scheinen auf jeden Fall eine Menge Spaß an ihrer Musik zu haben. Sei es wenigstens ihnen gegönnt, und möge ihre Verdauung derselben besser klappen.

Note: 3 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

zurück zur Übersicht