VANBARGEN - DENIM DEVIL


Label:CROSSART
Jahr:2014
Running Time:59:35
Kategorie: Neuerscheinung
 

Eines vorweg: So bescheiden müssen bei den heutigen Möglichkeiten, preisgünstig ein Album aufzunehmen, keine Tonträger mehr klingen. Der Sound ist dumpf, rumpelig und 'glänzt' mit dürren Drums und bratzigen Gitarren. Früher war das mal so: Da mussten Sleaze Alben einfach scheiße klingen, heute ist das in meinen Augen ein Unding. Warum ich so darauf herumreite? Weil es ganz einfach schade ist, denn das, was die Ruhrpottler Vanbargen auf ihrer zweiten CD an Musik anbieten, hat durchaus was für sich. Den teils ziemlich schiefen Gesang verzeiht man mal großzügig, das war in den 1980ern auch in diesem Genre nicht anders (obwohl es in dem ruhigen „Human Cage“ schon ziemlich weh tut, dto. „Some Kind Of Freak“) und erfreut sich ansonsten an streckenweise klasse gemachtem Schmuddel-Sleaze mit Punk-Einschlag. Ein wenig mutet es so an, als T.S.O.L. , The Almighty auf der einen, und die Dead Kennedys und Bad Religion auf der anderen Seite eine Jamsession veranstalten, und dabei ein paar coole, partytaugliche Songideen raushauen. Schon der Einstieg mit „Pants Down“ rockt und versprüht dezenten Thin Lizzy Charme, die punkige Abgehnummer „Inspiration“ rollt und gefällt ebenfalls, der Titelsong packt dann die Keule endgültig aus und drückt mit seinem fetten Riff sauber aus den Boxen. Auch das an The Almighty erinnernde „Shooting Stars“ lässt aufhorchen und würde bei jeder Biker Party für helle Begeisterung sorgen, ähnlich wie das T.S.O.L.- ähnlich riffende „Say“.

Schwierig also, hier ein zusammenfassendes Urteil abzugeben, denn musikalisch macht das Teil streckenweise, bis auf den ab und an wirklich zu schrägen Gesang, richtig Spaß und lässt erkennen, das die Band weiß, wie man rockt. Der fiese Klappersound macht die gute Laune allerdings gleich wieder zunichte, also noch nicht alle Daumen hoch, aber sie zeigen schonmal in die annähernd richtige Richtung.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Tammo Krauß


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