SANCTUARY - THE YEAR THE SUN DIED
Label: | CENTURY MEDIA |
Jahr: | 2014 |
Running Time: | 49:46 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Es gab ja nur zwei Alben von Sanctuary, und die stammten noch aus den Achtzigern. Fakt. Daher waren sie immer von Trendverseuchtem befreit, denn das Übel wanderte erst mit den Neunzigern in die Metalszene ein. Fakt. Kaum jemand rechnete mit einem Comeback dieser Institution um Shouter Warrel Dane, der sich ja bekanntlich zusammen mit Jim Sheppard erfolgreich über die Jahre mit Nevermore beschäftigte. Doch jetzt ist die Zeit für Dane, Rutledge, Blosl, Budbil und Sheppard. Und wie klingen sie heute, wo sie ausgerechnet aus der Grunge-Metropole Seattle stammen? Das Eröffnungsdoppel "Arise And Purify" und "Let The Serpent Follow Me" sind schon mal Uptempokracher mit griffigen Hooks und den Trademarks, die man an Sanctuary liebt. Auch "Question Existence Fading" und "Frozen" bringen etwas vom alten Feeling von "Refuge Denied" oder "Into The Mirror Black", und dürfen auch gleich als die Vorzeigesongs herhalten. Sonst wird schon das Tempo runtergefahren, und Warrel Dane lässt nur seine tiefere Stimme regieren, und dennoch punkten sie noch mehr, wenn sie Gas geben. Fakt. Für alle elf Songs muss ein durchgängig hohes Niveau bescheinigt werden, ohne nur einen durchschnittlichen Song dabei zu haben, wenn auch nicht gleich jeder beim ersten Hören direkt ins Gesicht springt wie die aufgezählten Tracks. Glücklicherweise setzen Sanctuary nicht dort an, wo sie damals aufhörten, ein physikalisch unmögliches Unterfangen, sondern machen einfach das Ding, was ihnen in dieser Besetzung im Jahre 2014 möglich ist. Und das überzeugt auf allen Ebenen. Das Jahr, in dem die Sonne von Sanctuary stirbt, liegt noch in weiter Ferne. Fakt!
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer