SALEM - Endlich das Album!


Salem aus England gehörten schon Anfang der Achtziger zur legendären New Wave Of British Heavy Metal-Bewegung, haben aber erst 2013 ihr Debüt veröffentlicht, „Forgotten Dreams“. Im Moment sind sie viel beschäftigt und touren sich den Arsch ab. Obwohl es die Band von 1983 bis 2010 nicht gab, spielen sie heute tatsächlich noch in der selben Besetzung wie 1982 und gehören somit zum etablierten, alten Eisen. Als ich Gitarrist Paul Macnamara auf dem Headbangers Open Air kennenlernte, quatschten wir stundenlang über alles mögliche und haben ein Interview vereinbart, um mal kräftig die Werbetrommel für die immer noch nahezu unbekannte Band zu rühren.

logoDaniel: Hi Paul! Lass uns mal ganz vorne beginnen: Wie kam der Stein für Salem 1980 ins Rollen?

Paul: Hi Daniel! Salem wurden nach der Auflösung von Ethel The Frog 1979 ins Leben gerufen. Paul "Tog" Tognola (Gitarre und Gesang) und Paul Conyers (Schlagzeug) hatten beschlossen, weiterhin gemeinsame Sache zu machen. Tog kannte Ade Jenkinson, weil er ein Date mit seiner Schwester Anne hatte, und wir fragten ihn, ob er den Bass übernehmen würde. Und Ade kannte mich und meine damalige Schulband. Also fragten sie mich, ob ich bei ihnen Leadgitarre spielen würde. So war das damals. Wir haben dann 1980 Songs geschrieben, viel geprobt und auch bald Konzerte gespielt. Wir nahmen im Januar 1981 unser erstes Demo auf. Kurz darauf verließ Tog die Band und wir waren froh, in Simon geeigneten Ersatz gefunden zu haben. Wenig später stieß Mark noch als zweiter Gitarrist zu uns. Wir haben weiter Songs geschrieben und Konzerte gespielt. Im April 1982 nahmen wir die 7“-Single „Reach To Eternity / Cold As Steel“ auf. Wir spielten regelmäßig live und Paul Conyers hatte Probleme damit, Beruf und Band unter einen Hut zu bekommen. So kam es, dass ein weiterer Paul in die Band kam! Er war mit Simon befreundet. Und heute besteht die Band aus demselben Line-Up wie schon 1982!

Daniel: Stimmt es eigentlich, dass Ihr mal als Trio mit drei Leuten namens Paul aktiv wart, haha? Ich habe gelesen, dass Paul Conyers, Paul Tognola (beide ex-Ethel The Frog) und Du zu derselben Zeit bei Salem aktiv waren. Ist das wahr?

Paul: Ja, das stimmt tatsächlich! Die erste Besetzung von Salem bestand aus drei Pauls und Ade, haha!

Daniel: Welche Bands haben Euch hauptsächlich beeinflusst? Und sind diese Einflüsse in all den Jahren immer gleich geblieben?

Paul: In den frühen Achtzigern waren das die Legenden der Siebziger: Led Zeppelin, Deep Purple, Rainbow, Whitesnake, Black Sabbath, UFO, Thin Lizzy, Judas Priest, usw. All diese Bands waren tolle Songwriter, aber auch amerikanische Bands wie Van Halen, Sammy Hagar, Y & T, Boston etc. All diese Bands zählen auch heute noch zu unseren Haupteinflüssen. Aber natürlich sind in den letzten 35 Jahren noch viele weitere Bands dazu gekommen, für mich persönlich vor allem Dream Theater, Avenged Sevenfold und Paul Gilbert, Jazz wie Al Di Meola, Pat Metheny und Allan Holdsworth, aber auch klassische Musik von Brahms, Mahler, Mussorgsky oder Borodin.

Daniel: Wovon handeln Eure Texte? Geht es nur um die Erfüllung der typischen Metalklischees, oder hattet Ihr auch tatsächlich etwas zu sagen?

Paul: Unsere Texte haben sich im Laufe der Jahre mächtig verändert. Früher ging es nur um Hexen, Teufel und Könige, wie z. B. bei unserer epischen „Trilogy Of The Keeper Of The Keys" und „The Other Side Of Hell". Aber es ging auch um unerfüllte Beziehungen in „Cold As Steel" oder Horrorgeschichten wie „The Hangman's Noose". Heute geht es mehr um die Erfahrungen aus dem wahren Leben. „The Answer" und „This Heart Is Mine" handeln von wahr gewordenen Beziehungen und „Kazakafnu" von einer ein Monat dauernden Reise meiner Tochter in den Himalaya im letzten Sommer. „Break The Chains" handelt dagegen von Erfahrungen, die Dein Leben verändern. „High Stakes" warnt davor, nicht alles ernst zu nehmen, was man bei Facebook erfährt. Und „X Rated" handelt von TV-Castingshows wie „X-Factor“, wo ein Diktator Dir vorschreibt, was Du zu singen und wie Du auszusehen hast und wie Leute negativ über Dich denken, weil Du schnell berühmt werden willst, nur um schnell wieder in der Versenkung zu verschwinden...

Daniel: Lass uns mal zu dem Bandnamen kommen! Ursprünglich war Salem eine Stadt in der Bibel. Ich denke dabei jedoch immer an Salem´s Lot von Stephen King, was natürlich eine viel düsterere Bedeutung hat. Was bedeutet dieser Name Dir persönlich?

Paul: Zu der Zeit, als ich die Jungs nach dem Split von Ethel The Frog kennenlernte, stand dieser Name bereits fest. Aber ich denke, Du hast recht: Die Grundidee bestand wohl schon darin, etwas Düsteres auszudrücken, obwohl wir ja mittlerweile auch fröhlichere und stimmungsvollere Songs haben, wie z. B. „X Rated" oder „Aftershock" und viele weitere, die wir auf dem nächsten Album haben werden.

Daniel: Es gab in den Achtzigern noch eine weitere Band namens Salem, eine Thrash Metalband aus Bolton, die 1986-´87 aktiv war. Kam es da jemals zu Verwechslungen?

Paul: Es gab – und es gibt immer noch - viele Bands, die Salem heißen. Wir waren, soweit ich weiß, die erste Band, die so hieß. Wir wurden schon oft, z. B. bei iTunes, Amazon, etc. mit anderen etablierten Bands verwechselt, vor allem mit der israelischen Death Metal-Band und dem US Electro-Act. Deshalb benutzen wir mittlerweile auch den Namen Salem UK, um Verwechslungen aus dem Weg zu gehen. Was Salem aus Bolton angeht: Mit ihnen sind wir bislang noch nicht verwechselt worden.

Daniel: Ihr habt Euch 1983 nach nur drei Jahren schon wieder aufgelöst. Warum? Was ist da schief gelaufen?

Paul: Das ist schon über 30 Jahre her. Da fällt es mir schwer, mich an alle genauen Einzelheiten zu erinnern... Woran ich mich noch erinnern kann ist, dass sie sehr viele Konzerte gespielt haben und drei Demos und eine Single aufgenommen haben. Wir haben im Vorprogramm von Bands wie Magnum, Tygers Of Pan Tang, Diamond Head, Budgie usw. gespielt. Wir waren in einigen Magazinen vertreten, gaben ein Interview im Kerrang! und unsere Konzerte sind auch immer im Sounds und im Melody Maker angekündigt gewesen. Und wir sind an viele Plattenfirmen herangetreten, nur um immer dasselbe von ihnen zu hörten, nämlich, dass sie zwar unsere Musik lieben, aber gerade keine Verwendung für uns hätten... Wir hatten also immer alle Hände voll zu tun. Aber wir konnten nie einen Schritt weiter gehen. Am Ende hatten wir, denke ich, einfach keine Lust mehr, so viel zu investieren, ohne damit Erfolg zu haben. Wir hatten einfach das Gefühl, dass alles aus dem Ruder gelaufen war. Aber wir hatten uns freundschaftlich getrennt und spielten zum Abschied in unserer Heimatstadt Hull am 31.05.1983. Und die Hütte war voll! Im Nachhinein hätten wir vielleicht weitermachen sollen; vielleicht auch überregional mit mehr Gigs außerhalb. Wer weiß?

Daniel: Hattet Ihr damals Kontakt zu anderen Bands der New Wave Of British Heavy Metal? Und wart Ihr Euch überhaupt dessen bewusst, dass es eine so große Metalszene in Eurem Land gab? Oder ist die New Wave Of British Heavy Metal vielleicht etwas, dass Plattensammler erst Jahre später entdeckt haben, als sie Platten aus dem Underground kauften und merkten, dass sie alle in derselben Ära veröffentlicht wurden?

Paul: Wir hatten eigentlich nur Kontakt zu anderen, lokalen Bands. Wir haben aber auch mal, wie bereits erwähnt, im Vorprogramm einiger größerer Bands der New Wave Of British Heavy Metal gespielt. Ja, uns war schon bewusst, dass es hier eine wachsende Metalszene nach der Punk-Welle gab. Die Presse hat von Anfang an von der New Wave Of British Heavy Metal geredet und ich denke, wir haben uns auch immer dazu gezählt. Wir haben gesehen, dass Bands wie Iron Maiden, Saxon und Def Leppard immer größer wurden. Wir haben uns aber immer für besser als sie gehalten, haha! Wir dachten uns: „Was haben sie, was wir nicht haben?“ Die Szene war damals ganz anders als heute. Wir haben uns leider alle als Konkurrenten angesehen. Es war also ganz anders als heute, wo alle Bands zusammenhalten. Obwohl es also diese New Wave Of British Heavy Metal gab, war es eigentlich nicht so, dass es die verschworene Gemeinschaft war, wie die Leute sich das heute vorstellen.

salemDaniel: Ihr habt Euch 2010 wieder zusammen getan und eine Compilation mit dem Titel „In The Beginning...“ rausgehauen, auf der alle Songs Eurer drei Demos und der Single enthalten waren. Wie seid Ihr mit den Plattenfirmen High Roller und Pure Steel in Kontakt gekommen, die das Album in Zusammenarbeit veröffentlichten?

Paul: 2009 haben mein Bruder Phil und ich uns dazu entschlossen, alte Aufnahmen von Salem bei MySpace hochzuladen. Ich wusste zwar nicht, was MySpace ist und habe mich gefragt, ob nach all den Jahren überhaupt noch jemand nach unserer Musik suchen würde, aber ich habe dann die alten Tapes digitalisiert und eine MySpace-Seite für Salem erstellt. Ich war überrascht, dass mich danach sehr viele Leute angeschrieben und noch nach Salem gefragt haben! Wir wurden von einigen Plattenfirmen angeschrieben, die sich für vergessene, alte Kultbands interessierten. Ich fand das total verrückt! Aber diese Leute meinten das wirklich ernst und haben uns angeboten, unseren alten Aufnahmen offiziell zu veröffentlichen! Wie cool ist das denn, wenn Deine Aufnahmen nach über 20 Jahren noch das Licht der Welt erblicken? Also habe ich daraufhin die anderen Bandmitglieder kontaktiert, die ich seit unserer Trennung nicht mehr gesehen hatte; auch die Originalmitglieder, die zuvor bei Ethel The Frog dabei waren! Es war toll, sie alle wiederzusehen! Und natürlich waren auch sie alle glücklich über diese Compilation! Zuerst haben wir mit High Roller die Vinylversion ausgehandelt. Und Pure Steel haben sich dann angeschlossen und die CD davon veröffentlicht. Die Tatsache, dass beide Plattenfirmen in Deutschland ansässig sind, finde ich sehr positiv, weil Rock und Metal im Rest von Europa mittlerweile sehr viel besser ankommt als hier bei uns in England. Die große Entfernung ist durch das Internet auch nicht mehr so tragisch. Zum Glück, können ja auch die meisten Leute Englisch! „In The Beginning...“ wurde dann Mitte 2010 veröffentlicht. Kannst Du Dir vorstellen, wie schön sich das für uns angefühlt hat, dieses Album endlich in unseren Händen gehalten zu haben? Es ist sehr gut bei den Leuten angekommen und bekam gute Kritiken. Und die Songs hatten an ihrer Frische nichts eingebüßt. Ein paar Kritiker haben zwar am Sound rumgenörgelt, aber man muss halt bedenken, dass die Aufnahmen schon über 20 Jahre auf dem Buckel hatten und lediglich Demoaufnahmen waren, die mal eben auf die Schnelle gemacht wurden; oft nur an einem einzigen Tag inklusive Mix! Dadurch reflektieren sie wahrscheinlich auch besser unseren Livesound. Der letzte Song, „Run For Your Life“, ist wohl der älteste von uns überhaupt, den wir schon auf unseren allerersten Konzerten gespielt haben. Anfangs habe ich den sogar noch gesungen! Ich habe ihn 2010 auf meinem heimischen PC noch einmal neu aufgenommen und Simon hat den originalen Text darüber gesungen. Um ehrlich zu sein, ist der Sound im Nachhinein doch vielleicht etwas zu räudig ausgefallen, aber wir sind trotzdem froh, dass auch dieser Song auf der Compilation enthalten ist.

Daniel: Was habt Ihr denn zwischen 1983 und 2010 so getrieben? Wart Ihr noch in anderen Bands oder Projekten involviert? Oder habt Ihr echt gar nichts mehr gemacht?

Paul: Doch, wir haben alle noch etwas gemacht. Zunächst hatten Simon, Ade und Paul Mendham die Band Kashmir gegründet, die sich später in Mayfair umbenannte und ein Album bei einem französischen Label veröffentlichte. Simon hat später Aufnahmen mit Martin Smith von E.L.O. und Rick Dufay (ex-Aerosmith) gemacht. Er hat auch noch ein Foto irgendwo, wo die drei mit Brian Johnson in einer Kneipe sitzen, abhingen und Spaß hatten. Er hatte auch die Rolle von Robert Plant in einer Led Zeppelin-Tribute-Band übernommen. Heute spielt er auch noch in der lokalen Band Masam (http://www.reverbnation.com/masam) und gibt Gitarrenunterricht. Paul Mendham hat auch immer in Bands gespielt, z. B. beim Bloodstock mit Infobia im Vorprogramm von W.A.S.P. und Michael Schenker, und war auch ein paar Jahre bei den erfolgreicheren Innersylum (http://www.innersylum.co.uk) aktiv. Ihr solltet mal in ihr kommendes Album reinhören! Ade hat sich mit Studiotechnik auseinander gesetzt und sich sein eigenes Studio eingerichtet. Dort haben wir auch unser aktuelles Album „Forgotten Dreams“ aufgenommen. Das Studio heißt Hairy Monster Audio (http://www.hairymonsteraudio.co.uk). Es haben schon sehr viele Leute bei ihm aufgenommen, unter anderem die New Wave Of British Heavy Metal-Band Black Rose. Mark hat nur noch Waffen gesammelt und Krafttraining betrieben. Er hat sogar einige Bodybuilding Competitions gewonnen! Nach dem Split von Salem habe ich mich immer mal wieder in kleinen Bands rumgetrieben. Unter anderem habe ich auch Jazzrock, Fusion und auch andere seltsame Musik gemacht... Heute spiele ich noch in der lokalen Coverband GPS (http://www.GPSrocks.co.uk), was mir sehr viel Spaß macht und gebe noch Gitarrenunterricht.

Daniel: Wie kam es denn überhaupt dazu, dass es Ihr Euch 2010 dazu entschlossen hattet, die Band doch wieder zu beleben? Es kam ja 2013 erst zu Eurem offiziellen Debütalbum „Forgotten Dreams“! Wie lange hat es gedauert, bis die Songs dafür geschrieben waren? Und wurden da auch noch alte Songideen aus den Achtzigern verwurstet, die noch nicht verwendet worden waren?

Paul: Ende 2009, als wir die Veröffentlichung von „In The Beginning...“ planten und uns alle wieder getroffen hatten, haben wir darüber nachgedacht, noch einmal gemeinsam aufzutreten! Weil wir nun aber in verschiedenen Teilen Englands leben (Simon in Tunbridge Wells, ich wohne in der Nähe von Bristol und die Anderen immer noch in Hull), war es zunächst schwierig, gemeinsame Probe zu organisieren. Wir haben aber schließlich doch im November 2010 unser erstes Konzert nach 27 Jahren im New Adelphi in Hull gespielt. Zu diesem Zeitpunkt kam immer mal jemand mit einer neuen Songidee an. Und so entschlossen wir uns, doch noch einmal neues Material aufzunehmen. Ade hat uns angeboten, die Aufnahmen in seinem neuen Studio zu machen. Und so nahmen wir drei neue Songs auf, „Retribution“, „Who Love´s In Your Heart“ und „High Stakes“, die auf unserer EP „New Tricks“ erschienen und auf unserem zweiten Konzert im Adelphi im Dezember 2011 verkauft wurde. Wir haben 2012 noch eine zweite Auflage davon gemacht, als wir für Festivals in Italien und Belgien gebucht wurden. Danach haben wir drei weitere neue Songs aufgenommen, „X Rated“, „When Love´s In Your Heart“ und „Ask The Lonely“. Im März 2013 haben wir dann auf dem ersten Brofest gespielt und exklusiv dafür „Reach To Eternity“ von 1982 neu aufgenommen und mit auf die „X Rated“-EP gepackt. Unser Ziel war es, immer mehr neue Songs für ein komplettes Album zusammen zu bekommen. Wir haben dann Pure Steel kontaktiert und ihnen von unseren Plänen erzählt. Und sie waren begeistert! Wir haben dann im Frühling 2013 noch sechs weitere Songs aufgenommen und das Album „Forgotten Dreams“ im Dezember veröffentlicht. Es enthielt remasterte Versionen aller Songs der beiden EPs; außer „Retribution“, obwohl wir das auch live gespielt hatten. Unveröffentlichte Songs aus den Achtzigern gibt es von uns nicht! Es kann zwar sein, dass wir mal ein paar alte Songs neu aufnehmen werden, z. B. die „Keeper Trilogy“, aber im Monent haben wir so viele neue Ideen, die für uns im Vordergrund stehen.

Daniel: Letztes Jahr habt Ihr auch ein paar Konzerte in Deutschland und Holland gespielt. Wie wichtig ist es für Euch, auch live zu spielen und nicht nur ab und zu mal ein neues Album aufzunehmen?

Paul: Beides ist sehr wichtig für uns! Wir haben immer sehr viel Spaß auf der Bühne und haben mittlerweile ganz schön viele Gigs und Festivals in Italien, Belgien, Holland und Deutschland gespielt, unter anderem dieses Jahr auf dem Play It Loud in Italien, Very 'Eavy in Holland und wir waren auch schon auf dem großartigen Headbangers Open Air in Deutschland. Viele weitere Auftritte sind noch in Planung. Dazu komme ich noch weiter unten.

salemDaniel: Ihr habt auch mit den holländischen Veteranen Ear Danger zusammen gespielt. Wie kam der Kontakt mit ihnen zustande? Und kennst Du ihre Musik schon seit den Achtzigern? Sie sind ja auch schon seit 1981 aktiv! Hast Du auch schon ihr neues Album „Warrior Soul“ gehört, das kürzlich erschienen ist? Es ist fantastisch und fängt den Spirit der glorreichen Achtziger perfekt ein, finde ich! Ich denke, dass das auch bei Salem zutrifft! Eure Musik ist zeitlos!

Paul: Letztendlich haben wir leider nicht mit Ear Danger zusammen gespielt, obwohl das eigentlich so geplant war... Wir sollten mit ihnen in Arnheim und Uelsen auftreten, aber leider war Dick Vijgens (Ear Danger-Schlagzeuger – Anm. d. Red.) Frau schwer erkrankt, so dass sie beide Auftritte absagen mussten. Für sie sind dann Jackal eingesprungen. Matt Verschoor von Ear Danger ist ein sehr netter Typ, der dennoch zu unseren Shows kam. Danke dafür nochmal! Wir haben nach dem Konzert bei ihm übernachtet und den Backgroundgesang bei ihrem Song „Bound By The Law“ für das neue Album übernommen. Das hat richtig Spaß gemacht! Natürlich habe ich das Album gehört! Es tritt richtig Arsch! Und Du hast recht damit, dass es sehr traditionell klingt!

Daniel: Kommen wir nochmal auf das Thema Aufnahmen zu sprechen: Wann wird es endlich wieder ein neues Salem-Album geben? Die schnellsten seid Ihr da ja nicht gerade, hehe...

Paul: Nein, das stimmt, haha! Du hast recht! Wir wollen nichts überstürzen. Es dauert zwar immer recht lange bei uns, aber das hatte ich ja bereits erwähnt. Wir haben in etwa ein Drittel unseres neuen Albums fertig. Alle Songs sind fertig geschrieben und fünf Songs sind schon teilweise aufgenommen. Ich hoffe, dass es Mitte 2015 erscheinen wird! Aber ich kann Dir versichern, dass sich das Warten lohnt!

Daniel: Wie sehen denn Eure Zukunftspläne so generell aus?

Paul: Zunächst einmal haben wir Anfang des Jahres einen Film über die Entstehung zu „Forgotten Dreams“ gedreht. Es ist fast fertig und wird dann bald auf unserer Homepage, bei Youtube, Facebook usw. zu sehen sein. Dann arbeiten wir weiter an unserem nächsten Album und werden diesen Herbst noch mehr Konzerte und Festivals spielen. Am 06.09.2014 in Glasgow, Schottland, mit Spartan Warrior und Amulet, am 11.10.2014 beim Lets Rock Diabetes in Trowbridge, England, mit Jaguar, Diamond Head und vielen anderen, am 18.10.2014 im Le Black Pearl in Laigneville, Frankreich, mit Irminsal, am 19.10.2014 im Le Klub in Paris, Frankreich, mit The Traps, Dreamcatcher, Glimmers und am 08.11.2014 beim Rock You To Hell Festival in Athen, Griechenland, mit Grim Reaper, Q5, Praying Mantis, Persian Risk, Martyr und vielen anderen. Am 28.11.2014 werden wir dieses großartige Jahr im Music Rooms in Dubai abschließen. Und für 2015 stehen noch weitere Konzerte in England und Europa an. Unter anderem spielen wir auch auf dem Bäääm-Festival in Kierspe-Rönsahl mit Macbeth, Necronomicon, Darkness und vielen anderen. Unser Ziel ist es, noch auf vielen weiteren Konzerten und Festivals dabei zu sein, z. B. auf dem Keep It True oder dem Download Festival, um noch etwas mehr von der Welt zu sehen. Das kann noch eine Weile dauern. Aber wie Du siehst, bekommen wir heute viel mehr Aufmerksamkeit als noch in den Achtzigern. Dieses Projekt nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Aber die Anzahl unserer Fans wächst stetig weiter. Und wir konzentrieren uns weiter darauf, Musik zu machen und Spaß zu haben!

Daniel: Na gut, Paul! Das Schlusswort gehört Dir!

Paul: Danke, Daniel! Es war schön, mit Dir auf dem Headbangers Open Air zu quatschen und zwei-drei Bier zu trinken! Und danke, dass Du uns die Gelegenheit gegeben hast, für Euer Magazin über Salem zu reden! Außerdem möchte ich den folgenden Leuten danken: den Leuten in Europa und darüber hinaus, die uns gebucht haben, allen Mitgliedern und Ex-Mitgliedern, die ihre harte Arbeit in die Band gesteckt haben und mit denen wir sehr viel Spaß hatten, unseren Frauen und Freundinnen, die mit ihrer großen Toleranz unter uns gelitten und uns trotzdem immer ihren Rückhalt gegeben haben, und speziell all unseren Freunden in der ganzen Welt für ihre Unterstützung. Wir hoffen, dass wir eines Tages für euch alle spielen können! Cheers and all the best!!!

Paul Macnamara für Salem, August 2014.

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Autor: Daniel Müller