ANSOTICCA - RISE


Label:SAOL
Jahr:2011
Running Time:59:39
Kategorie: Neuerscheinung
 

Der sogenannte Symphonic Metal geht mir meist am Allerwertesten vorbei. Ob das die Tilburger mit ihrem Debüt zu ändern vermögen, was ihre soundverwandten Landsleute von Within Temptation nach ihrer zweiten Platte nicht mehr schafften? Jedenfalls imponiert mir direkt am Anfang von „Endless Sacrifice“ die kernige Gitarre von Adrian Delborg, während Keyboards nicht nerven, sondern eher der Untermalung dienen, und die tiefere, zarte Stimme von Carie van Heden nicht Nightwish-mässig trällert, sondern auch mal in lauteren Passagen etwas in den Hintergrund rutschen kann. So weit, so gut. Doch dann entdecke ich Flöten im langsameren „Open Your Eyes“, welches aber einen catchy Refrain besitzt. Es würde mich nicht wundern, wenn dieser Song als Single ausgekoppelt würde. Um solch raue Gitarren mit starken Riffs wie in „Heaven Burns“, „Faces (On Fire)“ und „Weight Of The World“ auf einem Album zu haben, würden andere alles tun. Mit Synthies und Klassikanleihen werden teils monströse Klangwelten erschaffen, denen ich schon Respekt zollen muss. Leider sind es nur wenige der dreizehn Songs, die durchgängig Hochwertiges liefern, denn die vielen ruhigeren Parts überzeugen weniger. Die zackige, erdige Gitarre rettet den Holländern soeben die sieben Punkte.

7/10

Joxe Schaefer

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„Rise“ ist das Debütalbum der vier Berliner plus Frontfrau Carie van Helden von AnsoticcA, die mit diesem Werk die Lücken des bereits so überrannten Gothik-Metal-Genres gekonnt füllen. Bereits bei dem monumentalen Intro hat man den Eindruck, dass noch so einiges an Überraschungen folgen wird. Das Songwriting umfasst alle bekannten Elemente des Symphonic-Gothik-Metals, sehr eingängig, aber niemals langweilig oder langatmig. Sängerin Carie hat zwar keine typische Metal-Frauen-Stimme und aus dem Opernbereich kommt sie auch nicht, aber der Gesang ist einwandfrei und passt sehr gut zu den Stücken. Gerade in den ruhigeren Passagen nimmt man die Qualität der Sängerin bewusst wahr. Zwischendurch sind auch männliche Gesangeinwürfe hören, meist aber nur im Backround. Die Songs sind teilweise sehr bass-lastig, teils schleppend und doom-artig und werden häufig von einem Orchester begleitet, welches den nötigen Bombast beisteuert. Keyboard-Passagen sind bei einigen Stücken auch zu vernehmen. Alles ist sehr rhythmisch und melodisch. Die ganze Zeit über denkt man daran, na, können wir diese Scheibe mit Within Temptation vergleichen? Ich würde ehr sagen, nein, der kommerzielle Touch, der zuletzt bei Within Temptation Einzug erhalten hat, fehlt bei dem Erstling der seit 1998 bestehenden Band. Alle Stücke in der Summe haben einen komplett eigenen Stil und sind nicht kopiert. Diese Band ist genauso gut wie die anderen bereits am Markt renommierten Bands dieser Kategorie wie Nightwish, Within Temptation und After Forever. Von daher: Beide Daumen hoch für dieses Album.

 

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Svenja Black


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