In Italien sind Strana Officina eine alte Kultband; außerhalb der Heimat kennt sie kaum jemand. Das könnte sich nun endlich ändern, denn nun stehen gleich vier Veröffentlichungen in den Startlöchern: drei Re-Releases und eine Compilation mit rarem und unveröffentlichtem Material. Aber von vorn: Strana Officina spielen klassischen Heavy Metal und wurden bereits 1977 gegründet. Ein erstes Demo gab es 1983, dann folgte 1984 eine 12” EP mit vier Tracks, um die es hier geht. Es gibt schön geradlinigen, schnörkellosen Heavy Metal der alten Schule mit sägenden Gitarren, die vor allem an deutsche Bands wie Accept, Gravestone oder Tyrant erinnert. Der Sänger singt melodisch in mittlerer Stimmlage, scheut sich aber auch nicht vor Screams in höheren Gefilden. Diese Hymnen klingen locker und frisch und machen richtig Spaß. Treibender Heavy Metal mit wilden Soli und mitreißenden Melodien, die sich sofort in den Gehörgängen verewigen. Als Bonus zu den vier Songs gesellen sich hier zwei Demotracks von 1982, die es bislang noch nicht in dieser Form zu hören gab, einen Song von 1985, also einem Jahr, in dem sie nichts offiziell veröffentlichten und eine Liveversion von 1983; allesamt Songs, die nicht auch auf der EP waren. "Sole Mare Cuore" erinnert mit seinem rockigen Anfangsriff etwas an "Crazy Nights" von den Japanern Loudness. Ein weiterer Bonustrack, "Vai Vai", eine Demoversion von 1982, war später nochmal in englischer Sprache unter dem Titel "Don´t Cry" auf dem 1989er Debüt "Rock & Roll Prisoners" erschienen. Langeweile kommt also nicht auf, im Gegenteil! Es wird Zeit, dass diese Legende endlich weltweit entdeckt wird, denn Freunde des klassischen, hymnischen Heavy Metals werden hier ihre helle Freude dran haben!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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