ZODIAC - Das worauf es ankommt


Auf diesem Planeten gibt es viele Bands, die den Namen Zodiac tragen. Aber es gibt nur eine, die so klingt wie die Vier aus Münster. CROSSFIRE traf sich mit ihnen auf der laufenden Tour mit The Vintage Caravan, Audrey Horne und Grand Magus, und wir erfuhren, wieviel sie mit Okkult Rock zu tun haben, wann die neue Scheibe kommt, und dass eine Europatour ansteht...

ZODIAC logoJoxe: Wie seid Ihr als Band zusammen gekommen?

Nick: Janosch hat mich angerufen und gefragt, ob ich Lust hätte zu jammen, dann kam der Stefan dazu, und damals auch noch Robert. Wir haben dann ziemlich schnell unseren Sound gefunden.

Joxe: In welchem Jahr war das?

Nick: Das war Anfang 2011

Joxe: Irgendwann musstet Ihr Euch einen Bandnamen aussuchen. Die Wahl fiel ausgerechnet auf Zodiac (Sternzeichen), den bereits viele Bands benutzen. Was bedeudet der Begriff für Eure Band?

Janosch: Eigentlich nicht viel, denn er hat keine tiefere Bedeutung. Und im Nachhinein war es vielleicht etwas unüberlegt. Der Name klingt zwar gut, aber es gibt auch schon viele Bands, die so heißen. Zum anderen beginnen wir mit „Z“ und sind daher alphabetisch immer ganz weit unten. Das wären vielleicht zwei Punkte, die wir uns besser vorher überlegt hätten.

Stefan: Es hat keinen großartigen astrologischen Hintergrund. Der Name bietet halt viel, um Texte zu schreiben oder ein schönes Artwork zu machen, was uns auch ziemlich wichtig ist. Es steckt aber keine große Story dahinter. Wir hatten damals auch etwas Zeitdruck, da bereits unser erstes Konzert anstand, und der Veranstalter einen Bandnamen brauchte, den er auf das Plakat schreiben konnte.

Joxe: Wenn man Artikel über Euch liest, werdet ihr stilistisch in die Fächer Blues, Retro, Hardrock oder Southern Rock gesteckt. In welchem Genre fühlt Ihr Euch mit Eurer Musik am wohlsten?

Stefan: Ich denke das passt alles ganz gut. Wir selbst bezeichnen uns gerne als Blues Rock oder Classic Rock. Was wir ganz interessant finden ist, dass wir uns nicht ganz genau festlegen. Gerade heute, wo viel über Vintage und Retro gesprochen wird, sind wir auf jeden Fall nicht so an die Sache rangegangen, dass wir die nächste Retroband aus Münster sein wollten. Sondern es ist eher so, dass es aus dem Musizieren selbst entstanden ist. Es gibt halt Stücke, die sind etwas rockiger, dann haben wir auch mal ein Stoner Riff oder etwas Black Sabbath-lastiges, dann gibt es auch reine Blues Rock Stücke. Daher finde ich die Kategorien, die Du da grad genannt hast, schon durchaus okay.

Joxe: Janosch, Du spielst ja noch bei Long Distance Calling, mit denen Du ja ebenfalls nicht ganz erfolglos bist. Bekommst Du beide Bands noch auf die Kette, oder wird es schon eng im Terminkalender?

Janosch: Nö eigentlich nicht. Es hat zwar mal parallel zwei Konzerte von Long Distance Calling in Griechenland gegeben, da musste halt mal ein anderer Schlagzeuger her, denn ich kann mich ja nicht zweiteilen. Das wird vielleicht immer wieder mal vorkommen, aber im Grunde versuchen wir die Touren schon so zu legen, dass ich auch beide Touren spielen kann. Es gibt halt studierte Musiker, die kosten auch etwas Geld, aber die muss man nicht großartig einarbeiten. Das ist zwar nicht genau so, als würde man selber spielen, aber es geht auf jeden Fall klar.

Joxe: „A Bit Of Debil“ war Euer Debütalbum, dem ihr jetzt mit „A Hilding Place“ einen drauf setzen konntet. Wie würdet ihr Eure Entwicklung zwischen beiden Alben beschreiben?

Janosch: Ich denke, dass wir bei der zweiten Platte noch mehr experimentiert haben, und wir haben als Band mehr Konzerte gespielt. Das erste Album war ein reines Rockalbum ohne ein Blues Stück drauf, bis auf das Cover. Jetzt haben wir auf der neuen Platte eine Klavierballade drauf, was sich vielleicht nicht jede Band traut. Wir haben uns einfach mehr auf unsere Stärken konzentriert.

Joxe: Wie geht Ihr das Songwriting an, zusammen im Proberaum oder alleine daheim am Rechner?

Ruben: Es ist meist so, dass Nick oder Stefan mit einer Idee ankommen, die sie zu Hause ausgearbeitet haben, die wir dann zusammen nur noch ausschmücken und strukturieren.

Stefan: Es ist bei uns schon so, dass jeder am Songwriting beteiligt ist und auch sein soll. Es passiert also nicht, dass ein Song den Proberaum verlässt, der nicht für alle okay ist. Auch bei Janosch als Schlagzeuger, der jetzt nicht gerade ein Instrument spielt, das in erster Linie zum Songwriting geeignet ist, ist sehr involviert was das Erarbeiten von Gesangsmelodien betrifft. Ich kann mir auch nicht vorstellen in einer Band zu spielen, wo einer mit einem kompletten Song ankommt und bestimmt, wie er gespielt wird.

ZODIACJoxe: Auf dem Album habt ihr ein Cover von Neil Young. Warum fiel die Wahl auf „Cortez The Killer“ ?

Nick: Der Song an sich ist sehr gut und hat genügend Raum, ihn sich zu eigen zu machen. Es gibt zwar bestimmte Lieder, die darf man nicht covern, aber „Cortez The Killer“ ist auf jeden Fall ein Stück, das coverbar ist. Eigentlich haben wir das gar nicht so oft geprobt, es aber dann im Studio live eingespielt. Es hat gut geklungen und so haben wir es gelassen.

Joxe: Also ist es Deine Idee gewesen?

Nick: Nein, die kam von Janosch.

Janosch: Es gibt schon ein paar Coverversionen von dem Song, und jede ist auch irgendwie gut. Der Song hat viel Interpretationsspielraum. Ich bin Neil Young Fan, muss aber sagen, dass viele Songs von ihm total geil sind, während andere nur okay sind. Aber „Cortez The Killer“ ist schon sehr geil, einer der besten Songs von Neil Young.

Joxe: Eure Version hat Euch umgehauen, da habt Ihr sie aufs Album gepackt!

Janosch: Wir hätten den ersten Take schon nehmen können, haben aber noch eine Version gespielt.

Joxe: Das spricht ja für Euch, dass Ihr als Einheit funktioniert

Janosch: Das klappt auch nicht bei jedem Song. Aber der Stefan hat da so einen blöden Fehler reingebaut, wo ich während des Spielens dachte: „Och Nee Shit, jetzt müssen wir gleich alles noch mal aufnehmen. Doch genau dieser Fehler war letztlich das, was den Part noch ausgemacht hat.

Joxe: Wo habt ihr aufgenommen, und wer hat produziert?

Stefan: Wir haben beide Alben bei Martin Meinschäfer in den Megaphon Tonstudios aufgenommen. Und wir werden auch das nächste Album dort aufnehmen, weil wir mit Martin einen super Engineer gefunden haben, der halt ziemlich genau weiß, wie wir klingen wollen, und ein super sympathischer und netter Typ ist, mit dem es einfach Spaß macht zu arbeiten. Wir wissen auch nicht, was wir da nachträglich im Sound noch verbessern sollten.

Janosch: Er gehört bei uns auch schon so ein bisschen dazu.

Stefan: Wenn es natürlich mal irgendwann die Möglichkeit gibt, dass wir mal in irgendeinem Superstudio in Amerika aufnehmen können, würde sich das ändern, aber ich wüsste nicht, warum wir in Deutschland irgendwo anders hingehen sollten.

Joxe: Man würde lügen wenn man behauptet, dass Euer Coverartwork nicht ins Auge stechen würde. Wer war für die Idee mit der Frau und den Wölfen verantwortlich?

Janosch: Das war irgendwann mal so eine Idee, die ich mit unserem Grafiker hatte. Ich möchte nicht sagen, dass ich es bereue, aber das Cover wird oft falsch interpretiert. Aber es gibt schon einen Hintergrund, was es bedeuten könnte. Dass die Frau für die Musik steht, und wir als Wölfe als Muse in einer unheimlichen Umgebung um sie herum. Das wurde dann im Nachhinein mehr in die Okkult Rock Ecke gesteckt, obwohl das überhaupt nicht so gedacht war. Das deutete man dann eben als Hexe im Wald mit Wölfen. Aber es war auf jeden Fall das aufwendigste Cover, das ich je mit einer Band gemacht habe. Daran ist auch nichts gefaket, sondern wir hatten echte Wolfshunde dort, die waren auch sehr scheu.

Joxe: Wart Ihr beim Shooting dabei?

Janosch: Ja, wir waren alle mit dabei. Das ist auf jeden Fall ein Cover mit hohem Wiedererkennungswert.

Joxe: Ihr seid ja aus Münster. Habt Ihr Kontakte zu anderen Bands von dort, Terrorblade oder so?

Nick: Die kennen wir. Wir proben zwar nicht zusammen, aber die spielen ja öfter mal in Münster.

ZODIACJoxe: Was steht als nächstes an bei Zodiac, Festivalauftritte und Platte Nummer Drei?

Janosch: Nicht in der Reihenfolge, erst die Platte, dann die Festivals. Aber der Verlauf steht schon fest. Im September kommt unsere erste Europa Headlinertour, und vorher nehmen wir noch ein neues Album auf!

Joxe: Zum Schluss stellen wir immer gern die Frage nach Euren fünf Lieblingsalben für die einsame Insel…

Nick: Da nehme ich von Ozzy Osbourne „No Rest For The Wicked“, von Pantera „Vulgar Display Of Power“, Stevie Ray Vaughan „The Sky Is Crying“, von AC/DC wahrscheinlich die „Highway To Hell“ und die „Pride And Glory“ von Zakk Wylde (Pride & Glory).

Stefan: Iron Maiden „Seventh Son Of A Seventh Son“, Pink Floyd „Wish You Were Here“, Pantera „Far Beyond Driven“, die erste Led Zeppelin und dann würde ich noch die „Back In Black“ von AC/DC mitnehmen.

Janosch: Ich glaub ich würde mitnehmen von Pink Floyd die „Wish You Were Here“, die „Animals“, die „Dark Side Of The Moon“, die „Meddle“ und die „The Wall“ (allgemeines Gelächter)!

Ruben: Also die „Back In Black“ würde ich auch mitnehmen, dann die „Thriller“ von Michael Jackson, und die erste Black Sabbath würde ich mitnehmen.

Stefan: Nimmst Du für mich noch die „Live And Dangerous“ von Thin Lizzy mit?

Ruben: Ja genau die auch, und „Birth Of The Cool“ von Miles Davis.

Joxe: Okay die letzten Worte gehören Euch!

Janosch: Haltet die Augen offen nach unserem nächsten Album, und im September gibt’s eine große Tour!



Autor: Joxe Schaefer