SKULL FIST - Ein wenig mehr wütend


Skull Fist aus Toronto sorgten in unseren Breiten bereits mit ihrer EP „Heavier Than Metal“ für Aufsehen. Leider war in der Phase nach ihrem Folgealbum „Head Öf The Pack“ dann lange Funkstille, da Mastermind Jackie Slaughter sich beim Skaten schwer verletzte. Nach dem Unfall ist Jackie wieder zum Scherzen aufgelegt, denn er beantwortete die erste Frage lustigerweise mit ein paar Verdrehungen. Auf Fragen über den Ausstieg von Gitarrist Sir Shred und Drummerin Alison Thunderland, die nun bei Axxion zocken, ging er aber erst gar nicht ein. Korrekterweise besteht die Band nun neben Jackie (Vocals, Gitarre) noch aus Casey Slade am Bass und Gitarrist Jonny Nesta.

SKULL FIST logo INTi 2013Joxe: Stell Dich doch zuerst bitte unseren Lesern von CROSSFIRE mit Deinen Bandmates einmal vor!

Jackie: Jackie Nestical on drums, Jonnathon Slaughter on vocals and bass and Casey Steve on guitars. Wir sind total coole Typen mit einem großen Faible für alles was mit Musik zu tun hat, wie Bongos und so weiter. Ich bin der Drill Sergeant der Band. Ich entscheide wie viele Runden gelaufen werden und wie viele Liegestütz wir machen.

Joxe: Ihr seid im Jahre 2006 mit dem Demo „No False Metal“ gestartet. Der Titeltrack ist eine Hymne für Fans von traditionellem Metal. War es Eure Intention diese Art Metal mit Skull Fist zu spielen?

Jackie: Es passierte einfach. Es sind keine Sachen aus einer Intention heraus geschrieben worden, um Heavy Metal zu sein. Es ist einfach das, was rauskommt. Wir schreiben die Scheiße einfach, spielen sie und irgendwie ist das der Weg, den sie geht. Natürlich sind wir Metalheads und so. Aber ich denke es ist lustiger, nicht einen Song in einem spezifischen Stil zu schreiben oder so. Du spielst einfach Deine Gitarre für ein paar Stunden und schaust, was dabei rauskommt. Und dann nimmst Du Dich der Sache an. Es ist nicht notwendigerweise der Stil des Metals, der zum unwahren Metal wird. Es ist der Spirit. Einigen Bands mangelt es einfach am Spirit

Joxe: Du hattest einen Unfall durch Skateboarding, der Euch ganz schön zurück geworfen hat. Wir hoffen, Du bist inzwischen wieder komplett genesen?

Jackie: Ich habe nun für immer eine schöne Narbe im Gesicht, aber es ist nur ein kleiner Preis, den man für ein gebrochenen Nacken bezahlt. Aber es war eine spaßige Zeit im Krankenhaus. Ich musste Morphium probieren, das war urkomisch. Nintendospielen ging unter dem Einfluss gar nicht. Ich konnte nichts machen, das war nicht so toll. Aber das Zeug verlor. Ich bin unbesiegbar. Es heilte aus, aber niemand wird sich jemals seinen Nacken zwei mal brechen. Das war scheißengroßes Glück, Alter!

Joxe: Nun kommen wir zu Eurem Album “Chasing The Dream”, welches großartig geworden ist, Glückwunsch dafür! Ich denke, Ihr seid auch sehr zufrieden damit?

Jackie: Ich bin total überwältigt. Aber dann bin ich auch Egomane, wie auch alle Songs die ich schreibe, Hahaha. Nein, ich mag es schon sehr. Schwierig zu sagen, ob die Leute es durchhören. Ich denke schon, aber ich bin da mit meiner Meinung schon etwas voreingenommen, Hahaha. Wir haben es in den Vespa Studios hier in Toronto aufgenommen, Es war eine Killer-Zeit, Mann, wir haben alles innerhalb einer Woche fertig gestellt..

Joxe: Wer war der Produzent?

Jackie: Es wurde von Skull Fist produziert. Die Vocals wurden bei Lenz Entertainment mit Daniel Tsourounis aufgenommen und Engineer war Hiren und Ryan, aber ich erinnere mich nicht an ihre Nachnamen, doppelt Sorry, Bruder! Gemastert hat Harry Hess bei Vespa Music.

Joxe: Was bedeutet der Titel, um welchen Traum geht es?

Jackie: Es bedeutet, dass das Leben hart ist, Bro! Wir hatten eine wirklich harte Zeit die letzten Jahre, in denen unsere Freunde uns geraten haben, Familie und mehr aufzugeben, seit es mit ihnen nicht mehr lief. Unabhängig davon was wir die letzten Jahre gemacht haben, mussten wir uns für alle anderen Dinge im Leben ganz schön aufopfern, um Skull Fist machen zu können, um Rocken zu können! Man sagt immer, wir sollen zur Schule gehen, einen Abschluss machen, einen Job kriegen, und diesen aufsaugen bis man 65 Jahre alt ist. Aber mein Traum ist, rockend zu leben, das Gefühl von Unabhängigkeit und Freiheit, Alter! „Chasing The Dream“ ist Freiheit. Freiheit die zu denen kommt, die verdammt etwas für sie tun, denn das wahre Leben ist nicht leicht.

Joxe: Wie schreibt Ihr Eure Songs, alleine oder zusammen?

Jackie: Meistens alleine. Zusammen vielleicht etwas Feinabstimmung, aber das wars auch schon. Es ist schwierig einen Song zu schreiben, mit einem Haufen Leute, wenn Du schon eine Vision hast, wie der Song klingen soll. Das sind vielleicht ein oder zwei Songs, die mit ein paar Riffs starteten, und dann ausgejammt wurden.

Joxe: „Chasing The Dream“ enthält noch einmal den Song „Sign Of The Warrior“, nachdem Ihr ihn auf Eurer EP „Heavier Than Metal“ in 2010 veröffentlicht habt. Mögt Ihr den Song so sehr, dass Ihr ihn wieder drauf gepackt habt?

Jackie: Ja genau. Ich mag den Song. Ich mag die EP und ich bin nicht in der Lage aufzuhören, sie abzuspielen, hahaha!

Joxe: Wer war für das Artwork zuständig?

Jackie: Das war Phil Bernard von Chromium Dioxide. He rules. Es macht fast alles an Atwork für uns. Ein solider Bursche. Im Prinzip auch ein Metal Lexikon, hahaha.

Joxe: Wie würdest Du die musikalische Entwicklung vom Anfang bis “Chasing The Dream“ beschreiben?

Jackie: Ich würde sie beschreiben als…Heavy Metal! Der Unterschied ist, die Riffs sind härter diesmal, und vielleicht wurden die Lyrics ein wenig mehr wütend. Sind wir nicht bloß ein Haufen von wirklich wütenden Typen? Weißt Du es? Hahaha…

Joxe: Vor Kurzem hatten wir ein Interview mit den Deutschen Metallern von Stallion. Sie erzählten mir, große Fans von Kanadischem Metal zu sein, und von Skull Fist im Speziellen, und sie haben einen Song mit dem Titel „Canadian Steel“. Kennst Du diesen Song?

Jackie: Das tue ich in der Tat, Alter! Tatsächlich tue ich das. Ich kenne diese Jungs schon ein paar Jahre. Das erste Mal als wir nach Europa kamen und sie trafen, sprachen sie davon eine Band zu gründen. Jetzt als ich zurück kam konnten sie sagen, dass sie die Band am Start hatten, und wie eine Heavy Metal Maschine rocken. Ich bin wirklich stolz auf diese Typen, Alter! Sie sind tatsächlich die krassesten Typen, die ich je getroffen habe. I fuckin love them to death, dude! Der Song ist großartig. Wie ich bereits sagte, ich bin echt begeistert und ich hoffe, sie gehen mit uns eines Tages mal auf Tour. Kein Scheiß!

Joxe: Wir kommen nun zum Ende des Interviews. Bitte zähle uns einmal Deine fünf besten Metalalben aller Zeiten auf!

Jackie: The Monks „Bad Habits“, Neil Young “Greendale”, Pink Floyd “The Wall”, Mötley Crüe “Shout At The Devil” und Griffin “Flight Of The Griffin”.

Joxe: Vielen Dank für das Interview!

Jackie: See you on tour!

 



Autor: Joxe Schaefer