Dan Reed is back! Solo und mit einer heftigen emotionalen Flut, die ihm so schnell keiner mehr nachmacht. Früher im Dunstkreis von Bon Jovi und Konsorten ansässig, hat das Multitalent einen weiteren Meilenstein in die Musikgeschichte eingebracht. Es ist schon ein wenig verwunderlich, dass der harmonische Barde mit seinen Songs plötzlich in aller Munde ist, besonders in der Metal-Gemeinde, denn ähnliche Sänger sind mit ähnlichem Sound kläglich baden gegangen. Doch Dan wird nicht als Weichspüler deklariert, sondern akzeptiert. Das freut mich besonders, denn wenn dieses Juwel verschütt gegangen wäre, hätte mich das schon geärgert. Eine besondere Auszeichnung erhält Dan von mir für seine weltoffene politische Ausrichtung der Lyrics. Mit einem bescheidenen Zeigefinger zeigt er liebevoll Probleme der Menschen auf, die in dieser musikalischen Form ergreifend und ansprechend sind und absolut unter die Haut gehen. Unter die ganz großen Songkandidaten fallen "On Your Side", mit der zerbrechlichsten Stimme des Jahres, "Promised Land", der Ballade des Jahres und "Feels Like Home", mit der Liebeserklärung des Jahres. Das politisch anklagende "Brave New World" hat zwar den langweiligsten Titel der Welt, aber eine Aussage die kein Blatt vor den Mund nimmt. Leider ist die Gitarre im Intro von Tracy Chapmans "Fast Car" stibitzt. Aber mag die Ausrichtung der aktuellen Scheibe "Coming Up For Air" noch so ernst sein, Dan schafft es jedem Song eine positive Note zu verpassen und sei es nur ein melodisch-hoffnungsvoller Refrain wie bei "Middle Of Nowhere". Dieses Album ist mein meistgespieltes seit Jahren. Lediglich der dreizehnte "Hidden Track", auch ohne Titel, fällt völlig aus dem Rahmen. Ist bei so einem Doppel-Platin-Release (mindestens) jedoch völlig ohne Belang.

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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