KROKUS - HOODOO


Label:COLUMBIA
Jahr:2010
Running Time:42:52
Kategorie: Neuerscheinung
 

Krokus, die alten Recken aus der Schweiz, sind wieder da! Aber das sind sie doch schon seit Jahren. Gewiss! Aber nicht in Original-Besetzung. Gitarrist Chris von Rohr, mit dem man sich über die Jahre nicht einigen konnte, hat scheinbar eingelenkt. Das hat mal eben fünfundzwanzig Jahre gedauert. Obwohl, um ehrlich zu sein, gab es Krokus in dieser Form nur einmal, und das war 1982 mit dem Album "One Vice At A Time". Also "original" nur bedingt. "Rock The Block", das letzte was man von der Band im Jahr 2003 vernahm, schlug ein wie eine Bombe. Und das vorliegende Album ist voller Lobhudeleien in aller Munde. Warum? Keine Ahnung. Der Opener "Drive It In" ist so unspektakulär wie der drölfte Rock `n` Roller irgendeiner AC/DC-lastigen Combo und "Hoodoo Woman" klingt wie ein Restposten von Great White. Selbst der Refrain bringt mich auf textlicher Ebene zum schweren Gähnen. Ganz stocktrocken dann die Coverversion "Born To Be Wild" von Steppenwolf. Boah, nee! Ich mag das Lied im Original schon nicht. Aber das hat wenigstens noch etwas mehr Tempo. "Rock `n` Roller Handshake" und ganz besonders "Ride Into The Sun" (mit Led Zeppelin-Solo-Part) kommen aus dem tiefsten Gotthard-Sumpf. Selbst gesanglich biedert sich der ansonsten unantastbare Fronter Marc Storace an Steve Lee an. Erst mit "Too Hot" bekommt die Hitschmiede die Kurve zum extravaganten Vorgänger "Rock The Block", der mit Hit-Singles nur so um sich schmiss. Melodisch-groovend mit Ohrwurmrefrain und einem leichten, von Kiss` "Lick It Up" geklauten Gitarren-Lauf. Mit "In My Blood" und "Dirty Street" werden mit Sicherheit wieder stimmen wach, die Krokus als AC/DC-Klon abstempeln möchten. Dabei haben die Schweizer meist die besseren Songs und den besseren Sänger. Nicht das Gelbe vom Ei, aber ganz passabel. "Keep Me Rolling" kann dann wieder ganz dick punkten. Und auch "Shot Of Love" könnte von Krokus aus den frühen 80er Jahren stammen und ist deutlich ein Schritt "Back to the Roots". Zum Schluss erfrischt die Dampfwalze "Firestar". Dies wäre mal ein guter Opener gewesen. Rainbow lässt grüßen. Wie gesagt, ich finde "Hoodoo" ganz annehmbar, aber das nächste Werk muss noch mehr knacken.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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