Die rockende Frauenwelt sollte sich warm anziehen, denn Crucified Barbara, die auf dem Sweden Rock Festival 2005 noch als kleine Rock-Girl-Band begutachtet wurden, feuern mit "Til Death Do Us Party" aus allen Rohren. Da sehen Doro, Girlschool oder die wiedervereinigten Vixen ziemlich blass aus. Als Dankeschön durfte man natürlich mit Motörhead auf Tour, wie alle hart rockenden Girls. Das Album ist zwar schon seit Februar auf dem Markt aber aufgrund der anstehenden Tour im Dezember wurden wir nachbemustert. Die Aufmachung ist dementsprechend böse und blutig, wie das auseinanderfaltbare Cover-Poster im Digi-Pak klar stellt. Und diese Schwedinnen sind kein Beauty-Casting-Band, damit das von vornherein richtig gestellt wird, obwohl sie allesamt "The Looks" haben. Auf dieser CD wird alles professionell und von der Pike auf, in Stücke zerlegt. Da zwischen dem Debütwerk "In Distortion We Trust" und diesem Nachfolger vier Jahre liegen, hatten die Girls genug Zeit Erfahrungen zu sammeln um sich musikalisch derart raubeinig auszutoben. Eine Single-Auskopplung gab es schon, "Sex Action", das richtig fett in die Fresse ballert. Und wen die vier Ladies mit den krassen Synonymen Mia Coldheart (Vocals, Guitar), Klara Force (Guitar), Ida Evileye (Bass) und Nicki Wicked (Drums) auf ihrer rotzigen Halbballade "Jennifer" besingen, lassen wir mal dahingestellt. Dieser Track ist zumindest der Chartbreaker des Albums. Latente Anleihen an Rob Zombie finden wir auf "Creatures". Tendenziell finden sich Punk, Glam und Sleaze-Ansätze in fast allen Songs. Ansonsten würde ich den Sound von Crucified Barbara als dunkle Version der Kanadier Helix bezeichnen. Dazu eine Prise Sex und Horror-Rock a la Wednesday 13, ein kleinwenig alte Lita Ford und zum Schluss eine fette Kelle Zakk Wylde. Produziert wurde der heftige Sound von Mats Levèn (war mal Sänger bei Swedish Erotica, Treat, Therion, Yngwie J. Malmsteen, At Vance), der mit Mia ein Duett auf der eben erwähnten Halbballade schmettert. Ich denke, dass wir auf Tour mächtig feiern werden. See you there!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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