TERRORBLADE - Auch mit Schwert und Moped


Aus dem Westfälischen Münster kommen Terrorblade. Sie gründeten sich bereits im Jahre 2004 und waren seit dem nicht faul. Zwei Demos und zwei beachtenswerte EP’s haben sie auf dem Konto, so wie auch so einige absolvierte Gigs und verbrannte Bühnen, die auf ihrer Homepage aufgelistet nachzulesen sind. Kurz vor ihrem zehnten Jubiläum kamen sie bei Bret Hard Records unter und schmissen ihr Debütalbum „Of Malice And Evil“ raus. MetalB (Foto: mitte) ist der Shouter am Bass und für CROSSFIRE der Interviewpartner:

TERRORBLADE logoJoxe: Erst einmal Glückwunsch zu Eurem Album „Of Malice And Evil“. Ich bin mir sicher, Ihr seid mächtig stolz auf das Teil?

MetalB: Yep, war auch ein hartes Stück Arbeit.

Joxe: Aber Lasst uns bei Euch vorne anfangen. Erzähl unseren Lesern doch einmal, wie es zur Gründung von Terrorblade kam.

MetalB: Persil und ich haben gemeinsam in einer Coverband gespielt, dabei hab ich mich zum ersten Mal als Sänger versucht. Irgendwann kam die Idee zur Gründung einer Thrash Metal Band. Da wir vom Metal Stammtisch noch einen gewissen Fridi kannten, waren wir zu Dritt und damit bis heute komplett.

Joxe: Meines Wissens nach spielt Ihr heute noch immer in der Urbesetzung. Habt Ihr mal darüber nachgedacht, einen zweiten Gitarristen ins Boot zu holen, oder kam das für Euch nie in Frage?

MetalB: Einen weiteren Gitarristen haben wir mehrmals diskutiert, allerdings ist das Gespann als Trio sicherlich eine Ursache unserer Stärke. So besetzt arbeiten wir sehr effektiv und harmonisch; logistische Vorteile sind ebenfalls gegeben. Schließlich gibt es auf Konzerten häufig nur eine Kiste Bier pro Band – hahaha. Zudem ist uns bisher kein passender Charakter über den Weg gelaufen. Für unseren Sound brauchen wir auch nicht zwingend zwei Gitarren.

Joxe: Wie kam der Deal mit Bret Hard Records zustande, wer hat da wen zuerst kontaktiert?

MetalB: Nachdem die Aufnahmen und das Artwork abgeschlossen waren, haben wir einen Haufen CD´s in die Republik geschickt. Nach einigen Rückmeldungen und darauf folgenden teilweise “interessanten“ Verhandlungen, entschieden wir uns für Bret Hard Records.

Joxe: Kommen wir zum neuen Album „Of Malice And Evil“. Habt ihr die Songs zusammen im Proberaum geschrieben, oder wie sind sie entstanden?

MetalB: Der Beginn der meisten Songs sind viele, teils mit Bier erfüllte Jam Sessions von Fridi und Persil im Proberaum. Sämtliche Ideen werden mitgeschnitten und Persil darf dann in abendfüllender Kleinarbeit diese Aufnahmen bewerten, zerschnipseln, archivieren und in eine geheime Terrorblade Datenbank laden. Je mehr Bier im Spiel war, desto schöner dieser Job von Persil: „Echt ätzend, wenn zwei betrunkene ein Riff über vierzig Minuten zum Besten geben können.“ Manchmal komme ich aber auch mit einem Riff oder sogar 'nem halbfertigen Song um die Ecke. Die so entstandenen Grundgerüste werden dann mit der kompletten Kapelle vollendet und geschliffen. Die Texte schreibe ausschließlich ich.

TERRORBLADEJoxe: Ihr macht diesmal deutliche Abstecher in Bereiche des klassischen Metals. Wer von Euch zeichnet sich hauptsächlich dafür verantwortlich?

MetalB: Wenn man sich unsere Kutten betrachtet, stellt man fest, dass wir alle musikalisch recht breit aufgestellt sind. (Anmerkung: Persil besitzt einen originalen goldenen ABBA-Patch aus den 70ern!) Neben den Klassikern, die auf jeder Kutte meistens nicht fehlen, besitzt aber jeder von uns noch gewisse Vorlieben. Bezüglich des klassischen Metals ist Fridi unsere treibende Kraft. Er würde wahrscheinlich auch mit Schwert und Moped auf der Bühne stehen und vor der Windmaschine posen! Prost!

Joxe: Ein genialer Song wie Prometheus zeigt deutlich beide Stile, klassischen Metal und lupenreinen Thrash. Beides funktioniert hier sehr gut miteinander. Meint ihr auch, dass Euch die Klasse dieses Songs recht gibt?

MetalB: In dem Song sind viele, teilweise auch sehr alte Ideen, zusammen gekommen. Die Wirkung von Prometheus haben wir erst gespürt, nachdem wir diesen live gespielt haben. Ehrlich gesagt machen wir uns über die Songs nicht so große Gedanken. Wir verarbeiten unsere Ideen, und lassen uns überraschen, was es wird. In diesem Fall hat sich halt mal etwas Accept in den Sound geschlichen.

Joxe: Ihr kommt aus Münster. Eine Stadt, die gerne als rabenschwarz bezeichnet wird. Ihr habt einen Song mit dem Titel „Wiedertäufer“ dagegen gesetzt, der bereits bei Euch seine dritte Veröffentlichung feiert. Wie kam es dazu, und was ist Eure Aussage durch diesen Song?

MetalB: Die Wiedertäufer drängen sich als Thema ja geradezu auf, wenn man in Münster probt. Der Song erzählt primär die Geschichte. Aber wer die Geschichte der Wiedertäufer erzählt, kritisiert natürlich automatisch auch die (damalige) katholische Kirche. Indessen waren die Wiedertäufer selber aber auch nicht gerade Chorknaben, und zum Schluss vermutlich schlimmer als alle Bischöfe vorher. Letztlich haben sie aber nicht mal unter der Folter widerrufen, das verdient Respekt. Ansonsten werden die Wiedertäufer in dem Song aber nicht glorifiziert.

Joxe: Ihr habt im Gernhart Studio mit Produzent Martin Buchwalter zusammen gearbeitet. Wie empfandet Ihr die Zusammenarbeit?

MetalB: Saugeil! Martin begleitet Terrorblade schon seit den letzten beiden EP´s, welche er masterte. Daher stand für uns eigentlich keine andere Option zu Auswahl, die Platte in einem anderen Studio aufzunehmen. Eine besondere Ehre für uns bestand darin, das neue Studio von Martin mit Ansage einzuweihen. Durch seinen Ansporn und seinen Input als Produzent, hat Martin nicht nur durch musikalisches und technisches Wissen, sondern als Motivator zu „Of Malice and Evil“ beigetragen.

TERRORBLADEJoxe: Wer war diesmal für das Artwork zuständig? War es der selbe Künstler, der das geniale „Thrash Will Strike Back“ EP-Cover gezeichnet hat? Das Teil hängt ja sogar im Rock Cafe in Münster!

MetalB: Auch das neue Cover wurde von Sebastian Jerke auf einer Leinwand gemalt.

Joxe: Wie würdet Ihr selbst Eure musikalische Entwicklung beschreiben, die Ihr vom 2006er Demo „Burn The Stage“ bis heute durch gemacht habt?

MetalB: Wir werden immer schneller und technischer. Was primär daran liegt, das wir persönlich als Musiker besser werden, und deswegen jetzt Sachen machen können, die damals gar nicht gingen. Ansonsten machen wir weiterhin unser Ding.

Joxe: Wie geht es weiter bei Terrorblade, was dürfen wir als nächstes erwarten?

MetalB: Das ist, wie immer bei uns, eine gute Frage. Es gibt keinen Masterplan. Wir werden versuchen, viele Gigs an Land zu ziehen und neue Songs zu schreiben, die hoffentlich noch besser werden. Aber letztlich lassen wir uns überraschen.

Joxe: Was passiert bei Euch an der Livefront? Welches sind Eure nächsten Auftritte und wie geht es mit den Festivals voran, insbesondere dem Party.San?

MetlaB: Wir haben jetzt dieses Jahr noch zwei Clubshows in Datteln und Hamm, mehr steht im Moment nicht an. Wir werden uns aber speziell um Festivals verstärkt bemühen. Party.San wäre der Hammer, aber zumindest unseres Wissens ist da nix konkret. Weißt du eventuell mehr, wo Du doch ständig davon redest?

Joxe: Ich werde Euch in Schlotheim noch einmal vorschlagen! Vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte gehören Euch!

MetalB: Stay Heavy, Thrash Will Strike Back!



Autor: Joxe Schaefer