JOURNEY - GENERATIONS


Label:FRONTIERS
Jahr:2005
Running Time:69:18
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die neue Ausgabe von Journey, “Generations”, besticht durch eine Besonderheit der seltenen Art, die sofort beim Lesen des Back-Covers ins Auge fällt. Die Vocals der dreizehn Beiträge werden unter allen Mitgliedern der Formation aufgeteilt, wobei der - für die meisten Fans immer noch - „neue“ Sänger Steve Augeri das Gros übernimmt. Diese Aktion wurde in den letzten Jahren live vollzogen und gefällt den Fans angeblich sehr gut. Nun, ich bin einer der größten Journey-Fans und mir gefällt es gar nicht. Ich brauchte schon eine verdammt lange Zeit, Steve Augeri für den erkrankten Steve Perry zu akzeptieren. Das gelang schließlich, da beide Sänger fast 100% identisch in der Stimme sind. Deswegen gefallen mir von „Generations“ eher die Songs „Faith In The Heartland“, ein typischer Journey-Kracher, „The Place In Your Heart“, der Journey zurück in die 80er-Jahre katapultiert, und die Ballade „Out Of Harms Way“. Augeris beiden Einsätze bei „Butterfly“, der belanglosesten Ballade seit langem, und „Knowing That You Love Me“, sind absolute Filler. Schaut man über den Tellerrand hinaus, merkt man, dass Drummer Dean Castronovo neben dem eigentlichen Sänger die beste Figur macht. Seine Tracks „A Better Life“ und "It`s Never Too Late” sind so was von Journey, dass man sich ernsthaft fragt, warum er damals nicht den Sängerposten bekam. Jonathan Cains „Every Generation“, ein Mid-Tempo-Song, haut mich in keiner Weise vom Hocker, und Cain klingt richtig uninteressant. Neal Schon ist ein Rock `n` Roller und „In Self-Defense“, der dementsprechende Song, der genauso Filler-Status hat wie manch anderer Beitrag, und die für ein Journey-Album eindeutig zu viele sind. Aber es geht noch weiter abwärts, denn Ross Valory, seines Zeichens Basser von der Geburtsstunde an, gibt mit „Gone Crazy“ die schlechteste Leistung ab. Dieser Song passt weder zum Album noch zur Band. Schneller Hard-Rock-Blues, mit einer nichtssagenden Stimme. Da die beiden Songs „Better Together“ und „Beyond The Clouds“, wieder von Steve Augeri, kaum ein Wässerchen rühren, ist Journey 2005 keine runde Sache, wie die Band im Info behauptet, sondern nüchtern betrachtet eine Aktion, die in die Hose geht. Produziert hat man wieder mit Kevin Elson, der schon mühelos die Alben „Escape“, „Departure“, „Frontiers“ und den Live-Klassiker „Captured“ veredelte. Never change a winning team!

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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