College-Rock ist selbst in Deutschland ein mittlerweile platt getretener Pfad. Es beginnt sich zumindest die Spreu vom Weizen zu trennen. Denn das wichtigste Kriterium bei diesem Genre sind melodischer Hitcharakter und Partytauglichkeit. Dabei ist ein leichter Punk-Einfluss äußerst hilfreich, wie auch Far From Finished ihn in latenter Form vorweisen können, was der Melange einfach mehr Esprit verleiht. Die Jungs kommen aus Boston und werfen den Kritikern ihre neue Scheibe voller Inbrunst und angereichert mit mainstreamlastigen Keyboard-Sounds zum Fraß vor. Und fast jeder Happen ist ein Leckerbissen. Nach "Outerspace" wirft man sich mit "I Just Wanna Play" voll in Schale. Man lässt uns nicht lange warten und legt mit Track Nummer Drei, "Arthur Avenue", einer sanfteren Komposition, gleich ein fettes Schmankerl nach. Nachdem mit "State O`Maine" meine Stimmung etwas lahm gelegt wurde, rappelt mich "Danger!" wieder auf. Spätestens mit dem gefälligen Titel-Track "Forgettable" ist alles wieder im Lot. Mir ist aufgefallen, dass die Band einiges an harten Kritiken wegstecken musste, da sie sich angeblich zu weit von ihrer vorherigen musikalischen Seite entfernt hat. Da ist es wohl zum Vorteil für die Jungs, dass "Forgettable" der erste Tonträger ist, den ich von ihnen bespreche. "Fanfare" wollte ich erst abschreiben, bis der Song sich als wahrer Kracher entwickelte. "Pilva 838" gehört zwar wieder zu den Durchhängern, jedoch bleibt man diesmal die Wiedergutmachung schuldig. "Marigold" ist zwar ein ganz netter Beitrag, kommt aber über den Standard-Durchschnitt nicht hinaus. Und da auch die restlichen der dreizehn Attacken nicht wirklich vom Leder ziehen, wirken die Jungs im Nachhinein doch etwas enttäuschend. Schade, dass man den starken Anfang nicht halten konnte.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

zurück zur Übersicht