Nach “C.O.D.” folgt nun auch das zweite Album ohne Wino vor der Trennung. Ex-Count Raven-Sänger Christian Lindersson konnte sich nur für ein Album halten. Man griff für „Die Healing“ lieber wieder auf Ursänger Scott Reagers zurück, der schon bei der Vorgängerband Tyrant und auf allen Saint Vitus-Werken bis zur „The Walking Dead“-EP von 1985 das Mikrofon schwang. Und das Album klang tatsächlich wie eine Rückbesinnung auf die alten Tage. Mit dem typischen, matschigen Gitarrensound von Mastermind Dave Chandler und dem wiederum sehr clean klingenden Schlagzeug setzt man dort weiter an, wo man zuletzt aufgehört hatte. Eigentlich klingt es sowohl von der Musik als auch von der Produktion wieder sehr an seinen Vorgänger „C.O.D.“, allerdings bringt Scott Reager's Gesang etwas mehr Facetten rein. Es quäkt nicht nur durch die Gegend, sondern phrasiert auch mal in aggressiveren Tonlagen, was ganz gut ins Gesamtkonzept passt. Ansonsten ist aber auch hier eigentlich alles wie gehabt: Es gibt keine Taktwechsel und keine Virtuosität. Warum auch? Die monotone Musik von Saint Vitus wird hypnotisch auf den Hörer und erdrückt ihn förmlich. Auch auf diesem letzten Album vor der Trennung haben die Amis hier alles richtig gemacht. Das Album war lange vergriffen, also greift genau jetzt zu!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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